Bitcoin-Kurs unbeeindruckt vom Handelsstreit-Chaos
Am Kryptomarkt geht es seit Kurzem wieder rasant aufwärts. Nachdem sich der Bitcoin Anfang des Jahres noch nahe der 4.000-US-Dollar-Marke bewegte, konnte er in den vergangenen Tagen gar die 8.000-Dollar knacken und das trotz starker Volatilität am Aktienmarkt durch den US-chinesischen Handelsstreit. Woran liegt das?
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Bitcoin erstmals seit Juli 2018 über 8.000-Dollar-Marke
In den letzten Wochen hat der Bitcoin eine beeindruckende Erholungsrally an den Tag gelegt. So konnte der Preis eines Bitcoins innerhalb eines Monats von rund 5.000 US-Dollar auf im Tageshoch 8.294,4004 US-Dollar schießen (Stand: 14.05.2019) und sorgte damit für ordentlich Schlagzeilen. Dabei erfolgte der Sprung von 6.000 US-Dollar auf 8.000 Dollar innerhalb weniger Tage und das während es dabei an den internationalen Aktienmärkten gleichzeitig rasant bergab ging.
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Handelsstreit belastet internationale Aktienmärkte
So hatten neue Entwicklungen im US-chinesischen Handelsstreits für deutliche Verunsicherung an den Märkten gesorgt. Nachdem US-Präsident Donald Trump Ende der letzten Woche eine sofortige Anhebung der US-Zölle auf chinesischen Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar anordnete, folgte Anfang dieser Woche prompt die Reaktion Chinas. Die Volksrepublik erhöhte ebenfalls die chinesischen Zölle auf US-amerikanische Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar, allerdings erst ab dem 1. Juni. Da aufgrund dieser erneuten Eskalation im Handelskrieg ine baldige Einigung unwahrscheinlich schien, grassierte Pessimismus an den Börsen und die Kurse sanken rasant. So verlor beispielsweise der Dow Jones Industrial im Anschluss an das Bekanntwerden der chinesischen Vergeltungsmaßnahmen 2,38 Prozent auf 25.324,99 Punkte und büßte damit im Handelsverlauf über 600 Zähler ein (Stand: Schlusskurs vom 13.05.2019). Der DAX sackte um 1,52 Prozent auf 11.876,65 Punkte ab, während der Shanghai Composite 1,2 Prozent auf 2.904 Einheiten nachgab.
Bitcoin profitiert von Großinvestoren
Interessanterweise zeigte sich der Kryptomarkt von diesen Entwicklungen jedoch unabhängig. Denn nicht nur der Bitcoin erlebte ein Comeback, auch andere Cyberdevisen wie Ethereum oder Rippel konnten teils kräftig zulegen. Zwar sind die Internetwährungen noch weit von ihren einstigen Höchstständen entfernt, dennoch scheint die Zeit der anhaltenden Tiefststände vorüber. Mehrere Faktoren treiben die Preise für Kryptowährungen. So gebe es ein wachsendes Interesse von institutionellen Vermögensverwaltern am Internetgeld, wie Timo Emden vom Analysehaus Emden Research auf der firmeneigenen Internetseite schreibt. So gründete beispielsweise das US-Finanzdienstleistungsunternehmen Fidelity mit Fidelity Digital Assets einen eigenen Bitcoin Trading Desk, der wohl im Laufe der kommenden Wochen an den Start gehen dürfte, wie BTC Echo berichtete. Dabei verleihe der Anstieg von Großinvestoren wie Fidelity dem Kryptomarkt mehr Legitimität und könnte auch weitere institutionelle Anleger von einem Einstieg in Cyberdevisen überzeugen.
Bakkt konkretisiert Bitcoin-Future-Pläne
Darüber hinaus kündigte die Kryptobörse Bakkt an, schon bald mit Bitcoin Futures an den Start zu gehen. Die nötigen Benutzertests dafür würden voraussichtlich im Juli beginnen, wie es in einer Unternehmensmitteilung hieß. Sollten die Tests erfolgreich sein und die angeboten Bitcoin-Future-Produkte aufgenommen werden, könnte dies der Cyberdevise weiteren Auftrieb verleihen. Auch die wachsende Akzeptanz von Kryptowährungen bei großen Unternehmen dürfte der Deutschen Presseagentur zufolge die Internetdevisen stützen.
Kryptowährungen bleiben trotzdem riskant
Allerdings warnt Emden davor, dass es bei dem Internetgeld auch immer mal zu Kursfällen kommen kann, da bei dem derzeitigen Anstieg des Kurses durchaus auch Gewinnmitnahmen zu erwarten seien. Darüber hinaus handele es sich bei dem Bitcoin und ähnlichen Devisen um "hochriskante und volatile Anlageklasse[n]", weshalb Vorsicht an den Tag gelegt werden sollte, auch wenn die Kryptomärkte ihrer eigenen Dynamik folgen und ein Stück weit von den Entwicklungen der Aktienmärkte losgelöst sind.
Redaktion finanzen.net
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