Expertenstudie: So günstig könnte es bald werden, einen Bitcoin zu minen
Die Preise auf dem Kryptomarkt sind seit Monaten im Sinkflug. Das veranlasste in der Vergangenheit zahlreiche Bitcoin-Schürfer, ihre Mining-Aktivitäten einzustellen, denn zwischenzeitlich überstiegen die Kosten für das Minen den Erlös beim Verkauf der digitalen Münze. Das könnte sich aber möglicherweise in Zukunft ändern.
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Bitcoin zu schürfen, lohnt sich für viele Miner kaum noch. Nachdem die Kosten für die digitale Produktion einer einzigen Münze im vergangenen Jahr die aktuellen Marktpreise deutlich überstiegen, gleichen sie sich aktuell den Kursen am Markt wieder etwas mehr an. Dennoch ist Bitcoin-Mining zum aktuellen Zeitpunkt kein lohnenswertes Geschäft, viele Miner haben angesichts des derzeitigen Nullsummenspiels die Segel gestrichen. Doch einer Studie zufolge könnte es in den nächsten Jahren zu einer deutlichen Trendumkehr kommen.
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Bitcoin-Produktionskosten: 4 US-Dollar?
Eine Studie von Prof. Dr. rer. pol. Olaf Schlotmann, der an der Ostfalia Hochschule eine Professur für Ökonomie des Finanzsektors mit dem Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre und Bankbetriebslehre hat, hat gemeinsam mit Stefan Ulreich und Inka Zippe die Abhandlung: "Bitcoin: Quo Vadis? a Forecast Based on Estimated Production Costs and Investor Preferences" veröffentlicht. In dieser stellen die Finanzexperten verschiedene Szenarien für die Kostenentwicklung bei der weltgrößten Kryptowährung vor. Im idealsten Fall sinkt der Kostenaufwand für das Minen eines Bitcoin auf einen derart kleinen Betrag, dass er nahezu vernachlässigbar ist.
Szenario 1:
Im ersten Szenario gehen die Experten von einer gleichbleibenden Hashrate von 60 EH/s aus. In diesem Fall können beim Bitcoin-Minen in einer Sekunde 60 Billionen Berechnungen durchgeführt werden. Bei vermuteten Stromkosten von 0,06 USD/kWh und einer wie bisher verlaufenden Weiterentwicklung der ASIC-Ausstattung, prognostizieren die Experten für das Jahr 2020 noch Kosten von 2.381,33 US-Dollar für das Minen eines Bitcoin. Fünf Jahre später sollen die Kosten bei gleichen Voraussetzungen auf 89,19 US-Dollar pro Bitcoin fallen, während 2030 das Minen eines einzigen Bitcoin nur noch 3,93 US-Dollar kosten soll. Der Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerkes werde zu diesem Zeitpunkt dem des afrikanischen Landes Ruanda entsprechen, heißt es im Rahmen der Studie weiter.
Szenario 2
Ein zweites Szenario nimmt hingegen an, dass sich die Hashrate exponentiell weiterentwickelt, wie dies in der Vergangenheit der Fall war. Bei den Stromkosten setzen die Experten - wie in Szenario 1 - 0,06 USD/kWh an. Vor dem Hintergrund, dass die Hashrate weiter steigt - also im Bitcoin-Netzwerk mehr Berechnungen je Sekunde durchgeführt werden können - sollen sich auch die Kosten für die Bitcoin-Produktion deutlich ändern. Während es im Jahr 2020 noch 10.180 Dollar kostet, einen Bitcoin zu minen, steigt der Preis den Modellrechnungen zufolge bereits fünf Jahre später massiv auf knapp 554.000 US-Dollar.
Dies wäre insbesondere für Bitcoin-Bullen ein sehr positives Szenario: "Basierend auf der Faustregel, dass der Bitcoin-Preis immer mindestens auf Höhe der einfachen Produktionskosten lag, regelmäßig aber auch doppelt so hoch gehandelt wurde, dürfte dies das optimistischste Szenario sein", so die Forscher im Rahmen der Studie.
Nicht zu vernachlässigen ist dabei aber auch der massive Anstieg des Stromverbrauches: 2030 würde Bitcoin-Minen mehr Strom verbrauchen, als global benötigt wird. "Folglich würde dieses Szenario für das Bitcoin-Netzwerk zu Konflikten mit der gesellschaftlichen Akzeptanz führen", heißt es im Rahmen der Studie weiter.
Szenario 3
Das dritte mögliche Szenario, das die Forscher im Rahmen ihrer Studie heraufbeschwören, setzt ebenfalls eine steigende Hashrate voraus. Anders als in Szenario 2, wollen Schlotmann, Ulreich und Zippe aber zeigen, welche Auswirkungen technologische Änderungen auf die Produktionskosten haben könnten.
Denn in dieser Variante beziehen die Forscher technologische Fortschritte ein, die rund alle zehn Jahre erfolgen sollen. Diese Technologiesprünge sollen die Produktionskosten um den Faktor 10.000 reduzieren.
Das Ergebnis ist durchaus beeindruckend: Die Produktionskosten für einen Bitcoin würden in diesem Fall 2020 bei knapp 9.800 US-Dollar liegen und dann mit jedem Technologiesprung deutlich fallen. 2030 errechnet das Szenario 3.500 US-Dollar, 2040 wären es nur noch 2.970 US-Dollar und nochmals zehn Jahre später soll die Technologie soweit fortgeschritten sein, dass die Produktionskosten auf 1.256 US-Dollar sinken.
Bitcoin als Währung keine Finanzinnovation
Die Forscher kommen im Rahmen ihrer Studie zu dem Ergebnis, dass die weltgrößte Kryptowährung in Sachen Geschwindigkeit gegen Visa und PayPal stark im Nachteil und daher als Währung "sicherlich keine Finanzinnovation" ist. Allerdings gebe es ständig Gerüchte, dass institutionelle Anleger in den Markt einsteigen. Das würde nach Ansicht der Studienersteller den Bitcoin-Preis deutlich stärker beeinflussen als mögliche Herstellungskosten für die Coins.
Voraussetzung dafür sei aber, den Bitcoin als reguliertes Finanzinstrument etablieren zu können. Dann würden institutionelle Anleger insbesondere aus Gründen des Inflationsschutzes von der festen Obergrenze von 21 Millionen Bitcoin angezogen.
Redaktion finanzen.net
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