Was geschieht bei einer Panik am Devisenmarkt?
Die Akteure an den Märkten hatten über das Wochenende Zeit, um die Anschläge von Paris einigermaßen zu verdauen und wirtschaftlich einzuordnen.
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Die Kursreaktionen an den Märkten waren relativ verhalten, Panik blieb aus. Das würde sich erst ändern, wenn die politische Lage - wie auch immer - weiter eskaliert. Die vergleichsweise ruhige Reaktion auch am Devisenmarkt war nicht unbedingt zu erwarten, denn die allgemeine Stimmung ist derzeit labil.
Der Yen ist in Krisenzeiten gefragt!
Vor allem der fortgesetzte Absturz der Rohstoffpreise bereitet Sorgen - der Ölpreis fiel auf sein Jahrestief zurück, Kupfer, Platin und andere Metalle sanken sogar auf den tiefsten Stand seit 2008/2009. Real, Rubel, Rand und andere Rohstoffwährungen stehen unter Abwertungsdruck. In diesem Umfeld könnte eine weitere Eskalation der weltpolitischen Lage den Anstoß zu einer Abwärtsspirale geben. Noch sieht es aber nicht danach aus. Was in diesem Fall am Devisenmarkt geschehen könnte, haben allerdings die kurzfristigen Reaktionen auf die Anschläge in Paris gezeigt: Vor allem der Yen war sicherer Anlagehafen gefragt.Der Franken eignet sich derzeit weniger als Safe-Haven-Währung
Der Schweizer Franken war ebenfalls kurzzeitig im Aufwind, aber nicht allzu sehr. In echten Krisenlagen sind eher die großen Währungen gefragt, wie eben der Yen und auch der US-Dollar. Besonders deutlich wirkte sich das auf EUR/JPY aus: Der Wechselkurs fiel auf den tiefsten Stand seit Ende April. Ein Short auf EUR/JPY wäre aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit, um sich im Fall einer Eskalation der politischen Lage gegen Kursverluste in anderen Märkten (z.B. bei Aktien) abzusichern. Eine stärkere Aufwertung des Franken würde dagegen schnell die Schweizer Notenbank mit Gegenmaßnahmen auf den Plan rufen, weshalb sich der Franken derzeit weniger als Safe-Haven-Währung eignet.Handeln Sie Währungspaare wie EUR/CHF mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Autor erklärt, dass weder er noch eine mit ihm verbundene Person im Besitz von in der Analyse erwähnten Finanzinstrumenten ist und dass keinerlei Interessenkonflikt besteht.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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