Übertriebene Risikorallye treibt den Australischen Dollar
Man darf sich schon verwundert die Augen reiben, wie heftig offenbar viele Anleger auf eine neue „Risikorallye“ setzen.
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Aktien steigen, Rohstoffpreise legen zu und viele Währungen, die als „wachstumssensibel“ gelten, sind ebenfalls wieder gefragt. Das gilt z.B. für Währungen wie den Australischen, den Neuseeländischen und den Kanadischen Dollar. Aber auch für die Devisen von Schwellenländern, wie den Brasilianischen Real, den Südafrikanischen Rand und selbst den Ungarischen Forint. Auf „Risk off“ folgt „Risk on“, mag man da denken. Offensichtlich glauben manche Hedge-Fonds-Manager, das sich die Geschichte von Oktober 2010 wiederholt, als die US-Notenbank mit massiven Liquiditätsspritzen die Notierungen an den Märkten nach oben trieb. Sonst hatte die Maßnahme kaum reale Auswirkungen: Die US-Konjunktur lahmt erneut und am Arbeitsmarkt sieht es weiter übel aus.
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Was also löste die Euphorie der Anleger aus? Nichts anderes als die Hoffnung auf eine energische Reaktion der Politiker auf die Krise. Diesen Freitag und Samstag treffen sich die Finanzminister der G20-Staaten und viele Anleger setzen offenbar auf ein positives Ergebnis. Vermutlich werden die Minister aber nur die Entscheidung für das Gipfeltreffen der G20-Regierungschefs am 3. Und 4. November vorbereiten. Es wird wieder Solidaritätsbekundungen geben, sicherlich, aber vermutlich nichts Konkretes. Konkret sind dagegen die Abstufung des Kreditratings für Spanien, die ungelösten Meinungsdifferenzen zwischen Deutschland und Frankreich sowie der Abschwung der Weltkonjunktur. Auch wird es keine endgültige Lösung der Eurokrise geben, mit viel Glück kann lediglich das Schlimmste verhindert werden. Doch das alles interessiert im Moment nicht. Auch nicht, dass sich in China eine Kreditblase zusammenbraut.
Australischer Dollar (noch) im Aufwind
Gut möglich, dass sich die Risikorallye noch fortsetzt, vielleicht sogar bis Anfang November. Das heißt: Der US-Dollar bleibt unter Verkaufsdruck und Währungen wie z.B. der Australische Dollar legen weiter zu. AUD/USD kann noch bis zum Widerstand bei 1,0500 USD steigen. Dann wird sich zeigen, ob die Risikorallye Substanz hat. Ich denke das nicht. Bei EUR/AUD ist die Unterstützung bei 1,3200/1,3300 AUD entscheidend.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.