Franken und Yen: Haben die Interventionen Erfolg?
Verglichen mit den Eruptionen am Aktienmarkt sind die Auswirkungen der Panikzustände vieler Anleger ...
... auf den Devisenmarkt vergleichsweise moderat. EUR/USD zeigt sich erstaunlich konstant. Doch wen soll man auch kaufen Euro oder US-Dollar? Das scheint vielen derzeit wie die Wahl zwischen Pest und Cholera.
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Alles rennt, rettet, flüchtet daher wieder einmal in den Schweizer Franken. Doch dagegen hat die Schweizerische Nationalbank etwas. Mit einer massiven Ausweitung der Geldmenge versuchte sie in di8eser Woche der Aufwertung entgegenzuwirken, denn der massiv überbewertete Franken würgt die Konjunktur in der Schweiz ab. Der Erfolg der Maßnahme war bislang nur kurzfristig, doch die Eidgenossen werden noch schwereres Geschütz auffahren und direkt am Devisenmarkt Franken verkaufen – das können sie nämlich theoretisch ungebremst. Einfach Franken drucken und raus damit. Warum soll man der Welt nicht geben, was sie will? Solange das Geld nicht im Inland in Umlauf kommt, droht auch keine Inflation. USD/CHF und EUR/CHF fielen am Freitag trotz der Aktion auf neue Tiefs. Doch wie gesagt: Anleger und Trader sollten mit weiteren Aktionen und einer möglicherweise starken Gegenbewegung rechnen.
Bank of Japan verkauft Yen
Ähnliches gilt für den Yen. Die Bank of Japan hat bereits in dieser Woche massiv direkt am Devisenmarkt Yen verkauft. USD/JPY schoss daraufhin von 77,00 auf 80,00 JPY, EUR/JPY von 109,50 auf 114,00 JPY nach oben, um aber die Gewinne anschließend wieder teilweise abzugeben. Doch auch die Bank of Japan hat noch mehr Pfeile im Köcher. Trader sollten sich dessen bewusst sein. Langfristiger orientierte Anleger sollten in diesen Panikzeiten ohnehin lieber kühles Blut bewahren. Franken und Yen kann man auch wieder günstiger einsammeln als zu den aktuellen Kursen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.