EUR/MXN: Günstige Einstiegschance beim Peso?
Noch zu Jahresbeginn überschlug sich die Finanzwelt in Lobeshymnen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Mexiko, die Financial Times schrieb in Anlehnung an die berühmten asiatischen Tigerstaaten gar vom „aztekischen Tiger“.
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Der Vergleich ist in mancher Hinsicht tatsächlich nicht von der Hand zu weisen, denn ähnlich wie die meisten wirtschaftlich erfolgreichen Länder in Ostasien versucht sich auch Mexiko als Industriestandort für ausländische Konzerne anzubieten und dadurch die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Zahlreiche Unternehmen aus dem Nachbarland USA, aber auch viele europäische Konzerne wie z.B. VW lassen in Mexiko produzieren. Bei den Wachstumsraten konnte das Land in den letzten Jahren sogar den großen Konkurrenten im Süden, Brasilien, überflügeln, auch weil die Regierung in Mexico-City im Gegensatz zu der in Brasilia auf offene Märkte setzt.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Reformen könnten neue Wachstumskräfte frei setzen
Diesem Kurs folgend ist die mexikanische Regierung derzeit dabei, Heilige Kühe zu schlachten und nicht nur Reformen in den Bereichen Arbeitsmarkt und Bildung, sondern sogar im Telekommunikations-, Finanz- und Ölsektor durchzusetzen – hier herrschen zumeist noch mächtige Monopole oder Oligopole. Das freut die Finanzexperten, könnten dadurch doch neue Wachstumskräfte entfesselt werden. Doch seit der Jahresmitte erhielt die Freude einen Dämpfer, denn die Konjunktur schwächte sich unerwartet deutlich ab und die Notenbank reagierte darauf mit überraschenden Zinssenkungen. Das schwächte zwar den Peso, so richtig unter Verkaufsdruck kam die mexikanische Währung aber erst, als die US-Notenbank im Mai eine geldpolitische Wende in Aussicht stellte und die internationalen Investoren auf breiter Basis Gelder aus den Schwellenländern abzogen. Der Peso gab daraufhin deutlich nach und EUR/MXN stieg Anfang Oktober sogar auf den höchsten Stand seit Januar 2012. Doch die Konjunkturabkühlung in Mexiko wird nicht von Dauer sein, im Verlauf des nächsten Jahres wird das Wachstum wieder anziehen, denn Mexiko profitiert vom Aufschwung in den USA und vom wachsenden Binnenmarkt zuhause.
Fazit
Möglicherweise senkt die Notenbank den Leitzins noch ein weiteres Mal, auch wegen der immensen Schäden durch die Hurrikans in den letzten Wochen. Den Peso wird das aber nur vorübergehend belasten, mittelfristig wird er von der wieder gestiegenen Risikofreude der Anleger profitieren, zumal die Voraussetzungen für eine wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung trotz drückender Probleme wie Kriminalität und Armut gut sind. Der Kursrückgang des Pesos in den letzten Monaten könnte sich als günstige Gelegenheit zum Einstieg erweisen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.