Coinbase-IPO

Warum die SEC den Börsengang der Coinbase-Aktie genau unter die Lupe nehmen wird

21.01.21 23:41 Uhr

Warum die SEC den Börsengang der Coinbase-Aktie genau unter die Lupe nehmen wird | finanzen.net

Coinbase, die größte US-Handelsplattform für Kryptowährungen, drängt aufs Börsenparkett. Dabei ist zu erwarten, dass die US-Börsenaufsicht diesen Plan äußerst gründlich unter die Lupe nehmen wird.

• Coinbase plant Börsengang
• SEC dürfte angesichts zahlreicher Probleme gründlich prüfen
• Regulierung könnte zu einem Segen werden

Im Dezember 2020 hat Coinbase einen sogenannten "Form S-1" bei der Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht. Bei dem Antrag, der wichtige Informationen wie beispielsweise Bilanzzahlen enthält, handelt es sich um den ersten Schritt in Richtung Börsengang. Bis es aber dazu kommt, ist es noch ein weiter Weg, denn der Ball liegt nun im Feld der SEC und diese dürfte den Antrag sehr genau prüfen.

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Viel Aufmerksamkeit erwartet

Der Börsengang des in San Francisco beheimateten Unternehmens wäre schließlich die Premiere einer großen Bitcoin-Börse am öffentlichen Kapitalmarkt. Da jedoch noch weitere folgen könnten, wird sich die Behörde bemühen, bei diesem Lackmustest alles richtig zu machen.

Zudem erleben Kryptowährungen zur Zeit wieder einen Hype. Dass der Bitcoin kürzlich die 40.000-Dollar-Marke knacken konnte und der Gesamtwert sämtlicher Kryptowährungen erstmals über die Marke von einer Billion US-Dollar kletterte, erhöht die öffentliche Aufmerksamkeit nicht nur für Digitalwährungen allgemein sondern auch für das Vorgehen der SEC in Zusammenhang mit den Börsenplänen von Coinbase.

Kontroverse um Coinbase

Hinzu kommt, dass Coinbase durchaus Anlass zur Skepsis und damit zu einer eingehenden behördlichen Prüfung der Börsenpläne gibt: Zum einen war die Bitcoin-Exchange in den letzten Jahren schon mehrfach ins Visier der Regulierer geraten. So gab es zahlreiche Kundenbeschwerden etwa wegen vermisster Gelder, schlechtem Kundenservice oder sogar Ausfällen der Website während starker Preisschwankungen am Kryptomarkt.

Probleme könnten auch dadurch entstehen, dass Coinbase die Kryptowährung XRP in seine Plattform aufgenommen hat. Nachdem XRP jedoch kürzlich ins Visier der SEC geriet, hat bereits ein erster Kunde Klage gegen Coinbase eingereicht. Wie dieser Rechtsstreit weiter geht und ob weitere Klagen folgen, bleibt abzuwarten.

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Negativschlagzeilen machte die Krypto-Handelsplattform darüber hinaus auch in Zusammenhang mit seiner Unternehmenskultur. So ging der Plan von CEO Brian Armstrong, Coinbase zu einem unpolitischen Unternehmen zu machen, in dem politisches und soziales Engagement unerwünscht sind, klar nach hinten los. Hierfür musste Armstrong nicht nur viel öffentliche Kritik einstecken, auch rund fünf Prozent der Belegschaft haben danach gekündigt. Es folgten Presseberichte über angebliche Vorfälle von Diskriminierung wegen der Hautfarbe oder des Geschlechts.

Positive Stimmen

Doch neben all diesen Kontra- gibt es auch viele Pro-Argumente, die für Coinbase sprechen. Dazu zählen neben dem bereits erwähnten aktuellen Bitcoin-Hype beispielsweise eine Zahl von über 35 Millionen Kunden in mehr als 100 Ländern. Außerdem ist das Unternehmen bereits seit Jahren profitabel, was bei solchen Tech-Einhörnern nicht selbstverständlich ist. Das Krypto-Analyseunternehmen Messari hat vor diesem Hintergrund mitgeteilt, dass man den Unternehmenswert von Coinbase auf 28 Milliarden Dollar schätzt.

Auch Flori Marquez, der Gründer von BlockFi, einer Vermögensverwaltung für Krypto-Investoren, hat sich laut "Yahoo! Finance" sehr positiv geäußert - und zwar gerade wegen der anstehenden stärkeren Regulierung: "Zu wissen, dass es ein Krypto-Unternehmen unter Aufsicht der SEC gibt und dass es einen aktiven Gedankenaustausch darüber gibt, wie man es US-Kunden erleichtern kann, in diese Asset-Klasse zu investieren, das sind einfach bedeutsame Neuigkeiten für die gesamte Branche." Und weiter: "Ich denke das verheißt Gutes für die künftige Entwicklung des Bitcoin und die Unternehmen dieser Branche", so sein Fazit.

Redaktion finanzen.net

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