Blockchain, der kreative Zerstörer?
Wer von Bitcoin gehört hat, kennt auch den Begriff Blockchain - ohne Blockchain kein Bitcoin. Viele glauben, die Blockchain wird der größte Disruptor seit Erfindung des Internets, denn sie übernimmt vereinfacht gesagt die sichere Vermittlerfunktion bei Transaktionen.
Aber was genau ist eine Blockchain? Im Prinzip ist es ein Online-Kontobuch, in dem Transaktionen gespeichert werden. Man kann es fast nicht manipulieren, denn dann müsste man auch alle Einträge davor ändern - und zwar in allen Kopien, die davon auf diversen Computern, also in der Crowd, bestehen. Wo kann die Blockchain eingesetzt werden? Ein (kurzer) Überblick.
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Finanzbranche
Bisher läuft es so: Ich überweise jemanden Geld von meinem Konto. Zwischen mir, dem Sender und dem Empfänger ist die Bank als Vermittler zwischengeschaltet, der sicherstellt, dass alles korrekt abläuft - gegen eine Gebühr, natürlich.
Mit der Blockchain und der Crowd mit ihrem Netzwerk von Computern und kryptographisch und dezentral gesicherten Protokollen wird dieser Mittelsmann überflüssig. Einige Banken wie die UBS oder Barclays arbeiten ebenfalls schon an Blockchain-Lösungen, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Transport
Fahrgemeinschafts-Dienste, die auf der Blockchain basieren, werden zunehmen - schlecht für Unternehmen wie Uber. Aber es gibt auch noch andere Bereiche. Die deutsche RWE-Tochter Innogy entwickelt ein auf Blockchain basierendes eWallet für Autos, mit dem automatisch die Gebühren fürs Parken, Maut oder Car-Sharing bezahlt werden können.
Energie
Betreiber von Solaranlagen können Strom direkt an ihre Nachbarn verkaufen, anstatt sie gegen Gebühr ins Netz zu speisen. Das funktioniert bereits im Projekt Brooklyn Microgrid, durch das im New Yorker Stadtteil Brooklyn ein Mikro-Stromnetz entstanden ist (unterstützt von Siemens). Wer zum Beispiel Solarenergie "übrig" hat, beliefert einfach seinen Nachbarn damit. Wer was kauft oder liefert, wird in einem Blockchain-System erfasst. In Deutschland gibt es ein Pilotprojekt vom Netzbetreiber TenneT, das mit der Blockchain erneuerbare Energien besser in das Stromversorgungssystem integrieren will.
Handel
Der Online-Marktplatz OpenBazaar, ein Open-Source-Peer-to-Peer-Netzwerk, will einen dezentralen, freien Handel ermöglichen und damit Amazon, eBay und Alibaba angreifen. Dank der Blockchain können Verkäufer und Käufer direkt miteinander agieren und den Mittelsmann ausschalten - ebenso wie die Gebühren.
Musik
Plattenfirma? Überflüssig. Musiker können stattdessen direkt von ihren Fans bezahlt werden, ohne Abzüge. Start-ups in den Bereich sind zum Beispiel Mycelia und Ujo Music. Wie groß das Thema werden könnte, zeigt, dass Spotify das Blockchain-Start-up Mediachain Labs übernommen hat, um die Urheberrechte von Künstlern besser zu wahren.
Gesundheitswesen
Patientendaten sind sensibel und müssen sicher gespeichert und ausgetauscht werden können - ideal für die Blockchain. Ein Vorteil ist auch, dass der Patient die Macht über seine Daten behält. Start-ups, die an einem entsprechenden System arbeiten, sind zum Beispiel Gem oder Tierion (letzteres in Kooperation mit Philips).
Im Prinzip ließe sich diese Liste noch sehr lange weiterführen: Online-Sicherheit, Versicherungen, Logistik, Forschung/Prognosen, Cloud Speicher…
Sprich: Die Revolution hat längst begonnen. Was aber anhand der Beispiele auch klar ist: Viele der Unternehmen in den Branchen, die von der Blockchain revolutioniert werden können, springen selbst auf den Zug auf - damit sie eben nur erneuert und nicht zerstört werden.
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