Anleger ziehen Vermögen von Krypto-Börsen ab - trotz Bitcoin-Kurssteigerungen
Mit dem aktuellen Bitcoin-Aufschwung geht ein weiterer Trend einher: der Abzug von Geldern von den Krypro-Börsen. Dies kann jedoch auch als positives Signal gedeutet werden.
Werte in diesem Artikel
• BTC-Kurs steigt trotz Halving
• Bitcoin-Vermögen wird zunehmend von Krypto-Börsen abgezogen
• Positive Deutung des Abzugs der Gelder von den Handelsplattformen möglich
Trotz Halving: BTC-Kurs steigt
Um einer Inflation vorzubeugen, wurde die Krypto-Währung Bitcoin von ihrem unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto arbeitenden Gründer als deflationäre Währung mit einer begrenzten Anzahl an Coins konzipiert. Generiert werden diese über das sogenannte Mining, bei dem Nutzer Rechenleistung innerhalb des Netzwerks zur Verfügung stellen, welche zur Ausführung bestimmter Prozesse, wie der Synchronisierung, Absicherung und Transaktionsverarbeitung in der Blockchain, benötigt wird. Als Belohnung für die zur Verfügung gestellte Rechenkapazität wird Minern dabei pro erzeugtem Block eine bestimmte Anzahl an Bitcoins ausgezahlt.
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Der Prozess, der einer Inflation entgegengewirkt, nennt sich Halving und ist fest im Programmcode implementiert. Angestoßen wird dieser, sobald 210.000 neue Blöcke in der Blockchain generiert wurden. Bei einem Halving wird die in Bitcoins ausgegebene Belohnung halbiert. Einige Experten, wie Timo Emden von Emden Research erwarteten nach dem Halving einen weiteren Kursabfall des Bitcoins, was sich jedoch nicht bewahrheitete. Grund für diese Annahme war die Kombination aus zunehmend höheren Kosten für die Rechenleistung und der sich halbierenden Belohnung - von 12,5 Bitcoins auf 6,5. Dies lasse die Nutzer die Wirtschaftlichkeit des Prozesses in Frage stellen, glaubte auch Jurist und Blockchain-Experte Biyan Mienert laut "Frankfurter Rundschau".
Seit dem massiven Einsturz des BTC-Kurses im ersten Quartal des Jahres, der auf die Corona-Krise zurückzuführen ist, erholte sich der Bitcoin jedoch und erreichte laut "CoinMarketCap" im dritten Quartal 2020 Werte von mehr als 12.000 US-Dollar.
Anleger ziehen BTC-Vermögen von Börsen ab
Trotz des aktuellen Aufschwungs ist laut Krypto-Marktforschern von Glassnode zu verzeichnen, dass Anleger vermehrt dazu tendieren, ihre Gelder von den Handelsplattformen abzuziehen. Dieser Trend lässt sich seit dem sogenannten "schwarzen Donnerstag" am 12. März beobachten, an dem der BTC-Kurs Corona-bedingt sein Jahrestief erreichte. Aus den Glassnode-Informationen geht weiterhin hervor, dass aktuell nur rund 2,6 Millionen Bitcoins auf den Handelsplattformen im Umlauf sind - ein Tiefstwert, der seit November 2018 nicht mehr erreicht wurde.
Lage kann trotzdem positiv eingeschätzt werden
Trotz der vorherrschenden Ausgangslage interpretieren "Cointelgraph"-Experten den Vermögensabzug der Anleger von den Krypto-Börsen als kein negatives Signal - im Gegenteil. Die Deutung ist eine durchaus Positive, da offenbar davon ausgegangen werden kann, dass jene Vermögen, die von den Börsen geholt werden, nicht veräußert, sondern gehalten werden. Grund dafür ist der BTC-Aufschwung, der sich momentan ereignet und die Position des Bitcoin als Marktführer unter den Krypto-Währungen festigt.
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Hinzu kommt, dass das Ausmaß der Vermögensabzüge offenbar nicht gleichmäßig auf alle Handelsplattformen verteilt ist. Laut "Cointelegraph" ist die Krypto-Börse Bitfinex mit am stärksten betroffen, da sich die Summe der dort verwahrten Bitcoins von rund 200.000 auf nur noch knapp 60.000 reduziert hat.
Inna Warkus / Redaktion finanzen.net
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