Das Halving Dilemma: Experten streiten über die Zukunft des Bitcoins
Das Halving des Bitcoins steht vor der Tür, Investoren bereiten sich bereits auf die Verknappung der Kryptowährung vor. Die Prognosen bezüglich des zukünftigen Kursverlaufes gehen jedoch weit auseinander, während einige erhebliche Preissteigerungen im kommenden Jahr erwarten, argumentieren andere, dass das Halving bereits eingepreist sei.
Werte in diesem Artikel
• Halving reduziert Belohnung der Schürfer auf 6,25 Bitcoin
• Folge der Bitcoin einem historischen Muster?
• Expertenmeinungen gehen weit auseinander
Das dritte Halving bahnt sich an
Für den neunten Mai 2020 wird das dritte Bitcoin-Halving erwartet. Sobald der 630-tausendste Block abgebaut wurde, halbiert sich die Belohnung für das Schürfen der Kryptowährung von 12,5 Bitcoin pro Block, auf 6,25 Bitcoin. Dies ist ein codierter und nicht abänderbarer Prozess, der circa alle vier Jahre seit der Entstehung des Bitcoins stattfindet. Das Halving dient dazu, künstlich Knappheit zu erzeugen und die Preisinflation des Bitcoins gering zu halten.
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Es stellt eines der am meisten antizipierten Ereignisse des Jahres in der Krypto-Szene dar, mit welchem in der Vergangenheit signifikante Kursbewegungen in Verbindung gebracht wurden. In diesem Jahr sind sich Experten allerdings uneinig in welche Richtung, wenn überhaupt, der Bitcoin sich im Zuge des Halvings bewegen wird.
Die Zahl der Analysten häuft sich, welche das Halving bereits im Kurs eingepreist sehen.
Krypto-Experten sind sich uneinig
Historisch haben bisher zwei Halvings stattgefunden, die erste Halbierung des Bitcoin-Kurses war am 28. November 2012 und die zweite fand am 9. Juli 2016 statt.
In beiden Fällen lassen sich ähnliche Verhaltensmuster erkennen. Ein Jahr vor dem ersten Halving erfuhr der Bitcoin eine Kurssteigerung von 342 Prozent, während er ein Jahr nach dem Prozess um 7.976 Prozent in die Höhe schoss. 2016 verhielt sich die Kryptowährung ähnlich, ein Jahr vor der Halbierung stieg der Preis des Bitcoins um 112 Prozent, während er im Jahr nach dem Halving um 2.867 Prozent anstieg.
Demzufolge könnte man auch für das Halving in diesem Jahr ein vergleichbares Verhalten vermuten. Doch gegen diese Theorie spricht das Gesetz des Zufalls, welches jegliche Finanzmärkte prägt. Zudem ist die analysierte Periode zu groß, um das Halving für die besagten Kursbewegungen verantwortlich zu machen.
Daher diskutieren Analysten, inwiefern das bevorstehende Halving den künftigen Kurs des Bitcoins prägen wird. Manch ein Experte sieht die Halbierung schon eingepreist, andere prognostizieren einen erneuten Preisanstieg.
Ist das Halving bereits eingepreist, oder folgt eine Kurssteigerung beim Bitcoin?
In der Theorie wird das Halving das Angebot bei gleicher oder steigender Nachfrage senken, wodurch die Preise nach dem Angebot-und-Nachfrage-Prinzip steigen müssten. Doch andere Stimmen argumentieren, dass die Halbierung bereits eingepreist sei.
Bitcoin-Analyst PlanB kommentiert via Twitter, dass die Nachfrage nach Bitcoin fehle, zudem verstünden 90 Prozent der Leute das besagte Modell nicht, die statistischen und mathematischen Prinzipien würden nicht begriffen werden.
Auch Meltem Demirors, Analyst bei CoinShares, hält einen bevorstehenden Bullenmarkt beim Bitcoin für unwahrscheinlich. Demirors kommentiert bei Twitter, der Kryptomarkt würde durch Derivatehandel angetrieben werden und nicht durch den Bitcoin an sich. Daher gelte das Gesetz von Angebot und Nachfrage nicht.
Da das Halving bereits seit geraumer Zeit von Investoren erwartet wird und die Mehrheit der Trader mit einer damit verbundenen Kursänderung kalkuliert, agieren die Händler bereits dementsprechend. Daher argumentieren kritische Stimmen auch, dass der Bitcoin bereits sein finales Niveau erreicht habe.
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Dennoch darf nicht missachtet werden, dass der Bitcoin-Nachschub durch das Halving nichtsdestotrotz verringert wird. Hinzu kommt, dass die momentane Nachfrage immer noch sehr hoch ist. Somit widerspricht die Mehrheit der Experten der Meinung, dass das Halving bereits eingepreist wurde. Ergo prognostizieren sie steigende Kurse im Verlauf der nächsten 15 Monate.
Einzig die Zukunft wird bestimmen, welche Seite der Medaille sich bewahrheiten wird. Daher heißt es in Sachen Bitcoin-Zukunft zunächst einmal abwarten.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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