Betrügerischer Bitcoin-Fonds: Herbe Verluste statt traumhafte Erträge
Der aktuelle Bitcoin-Hype begeistert immer mehr Investoren. Diese Entwicklung ruft jedoch auch zahlreiche Betrüger auf den Plan. Nun muss sich ein Bitcoin-Fondsbetreiber vor einem US-Gericht bezüglich der Veruntreuung verantworten.
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Nicholas Gelfman, Chef von Gelfman Blueprint, versprach seinen Investoren sagenhafte Renditen mit lohnenswerten Bitcoin-Transaktionen. Gelfman stellte seinen Anlegern bis zu zwei Prozent Rendite pro Woche in Aussicht. In Wahrheit erzeugte der spezielle Handelsalgorithmus mit seinen sehr geringen Umsätzen jedoch nur Verluste.
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Schneeballsystem statt Hochfrequenzhandel
Nun bezichtigt die unabhängige Aufsichtsbehörde CFTC (Commodity Futures Trading Commission), welche die Future- und Optionsmärkte in den USA überwacht, den Bitcoin-Fondsbetreiber der Veruntreuung und des Betrugs. Die Aufsichtsbehörde geht davon aus, dass sich Gelfman an den Einzahlungen der 80 Investoren des Fonds mit Hilfe eines Schneeballsystems persönlich bereichert haben soll. Anleger, die eine Auszahlung ihrer Investitionssumme beantragten, wurden dabei mit den Einzahlungen anderer Kunden bedient.
Der Fonds, welcher von Anfang 2014 bis Anfang 2016 gelaufen ist, verwaltete zeitweise Kundengelder in Höhe von über 600.000 US-Dollar. Statt durch einen ausgeklügelten Algorithmus im Hochfrequenzhandel ordentliche Gewinne einzufahren, produzierte der Fonds nur Verluste. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde soll der Fonds im Jahr 2015 lediglich an 17 Tagen Bitcoins gehandelt haben. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei diesen Transaktionen ausschließlich um große Verlustgeschäfte gehandelt hatte. Den Fondsinvestoren wurden die großen Gewinne auf ihren Online-Konten dementsprechend nur vorgegaukelt.
Vertuschung durch Fake-Hack
Um sich vor den Investoren zu rechtfertigen, erfand Nicholas Gelfman laut Anklageschrift im Oktober 2015 einen Hackerangriff bei dem alle Bitcoins gestohlen worden sein sollen. Nachforschungen der CFTC ergaben jedoch, dass die Fondskasse von Gelfman Blueprint schon zwei Monate zuvor leergeräumt war. Zu einem späteren Zeitpunkt gab Gelfman zumindest die Unterschlagung von Kundengeldern in Höhe von 25.000 US-Dollar zu, obwohl der Blueprint-Chef vermutlich das gesamte Investitionskapital veruntreut hat. Die CFTC fordert in ihrer vorgelegten Anklageschrift das gesamte Management von Gelfman Blueprint dazu auf die unterschlagenen Kundengelder plus Zinsen zurückzuerstatten. Das US-Bundesbezirksgericht in Süd-New York verlangt diesbezüglich bis kommenden Freitag eine umfassende Stellungnahme der Angeklagten.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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