Rechnungslegungsgremien: Bitcoin & Co. werden in 5 Jahren verschwunden sein
Die auf internationaler Ebene einflussreichen Rechnungslegungsgremien FASB und IASB glauben nicht an das Fortbestehen von Kryptowährungen. Der Grund: Zu selten finden Bitcoin und Co. tatsächlich Anwendung. Was an der Adaption hindert? Fehlende Regulierung, wie durch die FASB und IASB.
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Fehlende Standards bei Kryptowährungen
Obwohl es den Bitcoin schon seit über zehn Jahren gibt und seit dessen Schaffung viele weitere Kryptowährungen das Licht der Welt erblickten, wurde das Thema Regelungen von den wichtigsten Rechnungslegungsgremien bisher weitgehend ignoriert. So sagte der Vorsitzende des International Accounting Standards Board (IASB), welches Richtlinien für Rechnungslegung weltweit schafft, Hans Hoogervorst, im Dezember 2018 Folgendes: "Das IASB benötigt normalerweise fünf Jahre, um einen neuen Rechnungslegungsstandard zu entwickeln… und ich erwarte, dass Kryptowährungen vor dem Ablauf dieser Zeit verschwunden sein werden". Es würde sich also nicht lohnen, die Zeit und Mühe in notwendige Standards zu investieren, wenn diese keinen Fortbestand haben, wie Hoogervorst glaubt.
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Orientierungshilfe gefordert
Nun verlangte die kalifornische Vereinigung von Wirtschaftsprüfern (CalCPA) in einem Brief an das US-Rechnungslegungsgremium Financial Accounting Standards Board (FASB) allerdings, die nötigen rechtskräftigen Regeln festzulegen, an denen sich die Wirtschaftsprüfer in puncto Kryptowährungen orientieren können. Sind solche Bilanzierungsregeln erst einmal festgesetzt, wird es für Wirtschaftsprüfer deutlich einfacher, ihre Kunden in dem noch relativ jungen Bereich der Cyberdevisen fachmännisch zu beraten. Darüber hinaus ist Nancy Rix vom CalCPA davon überzeugt, dass "Kryptowährungen nicht mit der Zeit verschwinden werden", sondern stattdessen "weiterhin in Volumen und Anwendungsfeldern wachsen" werden.
Cyberdevisen kranken an unzureichender Adaption
Jedoch reiht sich der FASB-Vorsitzende Russell Golden in die Riege der Kryptoskeptiker. Seiner Meinung nach sei das Problem bei digitalen Vermögenswerten, dass es nach wie vor zu wenige Unternehmen gäbe, die mit ihnen arbeiten würden. Die tatsächliche Nutzung von Bitcoin und Co. sei nach wie vor zu gering. Allerdings wird die Adaption von Kryptowährungen maßgeblich dadurch behindert, dass internationale Standards fehlen.
Sinneswandel?
Um das zu ändern, traf sich vor wenigen Tagen die zum IASB gehörende IFRS-Stiftung in London. Hier sollte nun doch eine endgültige Position zum Thema Cyberdevisen als Orientierungshilfe für Wirtschaftsprüfer weltweit gefunden werden. Dabei wurde mehrheitlich dem Vorstand empfohlen, Standards für Kryptowährungen festzusetzen und diese wie immaterielle Vermögenswerte zu behandeln. Darüber hinaus bot die Stiftung drei Definitionen für Cyberdevisen an. Nach diesem Treffen könnte es also sein, dass in das Thema Standards bei Kryptowährungen doch noch Bewegung kommt.
Redaktion finanzen.net
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