Schwedens Notenbank: Entschlossenes Handeln
Die Notenbank stemmt sich mit Händen und Füßen gegen eine Aufwertung der Krone aufgrund der europäischen Turbulenzen.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
Unermüdlich betonten Volkswirte wie Politiker in den vergangenen Wochen und Monaten, dass der drohende Grexit gar nicht so schlimm für Europa sei. Die schwedische Notenbank Riksbank sieht das offenbar anders: Explizit aufgrund "möglicher Konsequenzen der Situation für Schweden und für die Eurozone insgesamt" senkte Zentralbankchef Stefan Ingves überraschend den Leitzinssatz von minus 0,25 auf minus 0,35 Prozent.
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Die Sorge der Schweden gilt einer Deflation. Seit 2011 verfehlt die Teuerungsrate das angepeilte Ziel von zwei Prozent. Im Mai gab es ein ermutigendes Signal, als die Verbraucherpreise, bereinigt um Hypotheken, um ein Prozent auf Jahresbasis stiegen. Doch die Schwedische Krone gilt als vergleichsweise sicherer Hafen unter den europäischen Währungen, weshalb sie in den vergangenen Wochen gegenüber anderen Währungen an Wert gewann. "Das führt dazu, dass importierte Güter sich langsamer verteuern und die Nachfrage nach schwedischen Gütern fallen würde. Das könnte die beginnende Belebung der Inflation stoppen", heißt es im Kommentar der Riksbank.
Die Notenbank stellte sogar weitere Zinssenkungen in Aussicht, wenn nicht bald eine Lösung für das Griechenland-Problem gefunden werde. Außerdem erweitert sie das an sich im September auslaufende Anleihekaufprogramm im Volumen von 80 bis 90 Milliarden Kronen um weitere 45 Milliarden Kronen, das entspricht zusätzlichen 4,8 Milliarden Euro. Für die Zukunft schließt die Bank weder weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel ein Programm für Unternehmenskredite, noch Interventionen am Devisenmarkt aus.
Krone verliert gegenüber dem Euro
Offenbar sind die Schweden fest entschlossen, die Krone nicht wieder aufwerten zu lassen. Als Reaktion auf die Zinssenkung verlor die schwedische Währung zum Euro ein Prozent, der Wechselkurs betrug 9,35 Kronen je Euro. Anleger können mit einem Knock-out-Optionsschein der DZ Bank (ISIN: DE 000 DZC 6D1 0) auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung setzen. Der Schein profitiert überproportional von einer Abwertung der Krone gegenüber dem Euro, zurzeit beträgt der Hebel 4,59. Berührt oder unterschreitet der Kronen-Kurs die Knock-out-Schwelle von 7,4199 SEK, verfällt der Schein.Weitere News
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