Nach Frankenabwertung

Rekordverlust für Schweizer Nationalbank

31.07.15 14:42 Uhr

Rekordverlust für Schweizer Nationalbank | finanzen.net

Den Franken vom Euro abzukoppeln, hat der Schweizer Nationalbank den größten Verlust ihrer Geschichte eingebrockt. Fast 50 Milliarden Euro verloren die Währungshüter der Schweiz - in nur sechs Monaten.

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Die Schweizer Notenbank SNB gab am Freitag einen Rekordverlust für das erste Halbjahr bekannt. Aufgrund der Aufgabe ihres Euro-Mindestkurses und der daraufhin erfolgten massiven Aufwertung des Schweizer Franken fuhr die Notenbank einen Verlust von 50,1 Milliarden Franken (47,2 Milliarden Euro) ein. Einen derart hohen Fehlbetrag hatten die Währungshüter niemals zuvor ausweisen müssen. Im Gesamtjahr 2014 hatte die SNB einen Gewinn von 38 Milliarden Franken eingefahren.

Aufhebung des Mindestwechselkurses

Bis Mitte Januar hatten die Währungshüter den Schweizer Franken an die europäische Gemeinschaftswährung Euro gekoppelt und für einen Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro garantiert. Grund für die Abkehr von der bisherigen Mindeswechselkurs-Politik war insbesondere die EZB und deren Geldpolitik. Die Europäischen Währungshüter standen zu diesem Zeitpunkt kurz vor der Ankündigung eines Anleihenkaufprogrammes in nie da gewesener Höhe - die Folgen dieser Politik wollten die Schweizer nicht mittragen. Denn der Sinkflug des Euro hatte die SNB bereits in den vergangenen Monaten zunehmend gezwungen, den Franken mit stetigen Devisenkäufen kontinuierlich zu schwächen, um den Mindestkurs aufrechterhalten zu können.

Franken wertete massiv auf

Die Aufhebung des garantierten Mindestkurses sorgte für eine sprunghafte Aufwertung des Schweizer Franken und brockte der SNB auf den in anderen Währungen gehaltenen Anlagen Wechselkursverluste von insgesamt 52,2 Milliarden Franken ein. Auch die Goldbestände der Notenbank werteten ab - 3,2 Milliarden Franken waren die Bestände nach dem ersten Halbjahr weniger wert.

Negativeffekt konnte etwas abgefedert werden

Kursgewinne auf Aktien, Zinserträge und Dividendenzahlungen konnten die Negativbilanz der SNB ein wenig entschärfen. So spülten allein die Strafzinsen auf Einlagen der Geschäftsbanken bei der SNB 530 Millionen Franken in die Kasse. Die Notenbank stemmt sich mit diesen Negativ-Zinsen gegen die massiven Geldströme in den Franken und die für die exportorientierte Industrie schädliche Aufwertung der Landeswährung.

Redaktion finanzen.net

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