Yen: Wegen Negativ-Zinsen unter Verkaufsdruck!
Die Notenbanken sind zurück! Zuerst hat die EZB auf die Turbulenzen an den Märkten reagiert und eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt.
Im März wird der Leitzins möglicherweise weiter in den negativen Bereich abgesenkt. Am letzten Mittwoch legte die US-Notenbank dann mit einem "dovish statement" (so die Fachsprache) nach. Die "taubenhaften Aussagen" legen nahe, dass Fed-Chefin Yellen so bald keine weitere Anhebung des Leitzinses verkünden wird. Da wollte sich die Bank of Japan ebenfalls nicht lumpen lassen: Deren Vorsitzender Kuroda verkündete am Freitag die Einführung von Negativzinsen und begibt sich damit in die (gute?) Gesellschaft der EZB sowie der Notenbanken der Schweiz und Schwedens.
Die Bank of Japan bleibt unberechenbar
Das kam überraschend, zumal Kuroda noch kurz zuvor Negativ-Zinsen abgelehnt hatte. Nur fünf der neun Zentralbankratsmitglieder stimmten für die neue Politik. Damit führen die japanischen Notenbanker ihre eher unrühmliche Tradition einer unvorhersehbaren Geldpolitik fort. Volkswirtschaftliche Lehrmeinung ist, dass die Geldpolitik einen stabilen und vorhersehbaren Rahmen setzten sollte. Die Kollegen Yellen und Draghi halten sich zumeist daran, die Marktteilnehmer werden auf neue Maßnahmen mehr oder weniger gut vorbereitet. Offiziell begründen alle Notenbanken ihre "taubenhaftere" Haltung mit den wieder gesunkenen Inflations- und Wachstumsaussichten. Noch wichtiger dürfte aber die Furcht vor unkalkulierbaren Marktturbulenzen im Zusammenhang mit China und mit dem Ölpreissturz sein. Was sind die Folgen der Zinssenkung in Japan? Inoffiziell will die Notenbank den Yen schwächen und damit den Export stützen. Das kann gelingen. Um der Wirtschaft endlich dauerhaft mehr Dynamik einzuhauchen, wird das aber nicht ausreichen.Fazit
Können die Notenbanken die Märkte stabilisieren? Ich denke schon. Nicht weil ich an die Allmacht der Geldpolitiker glaube, sondern weil die Weltkonjunktur robuster ist, als es derzeit scheint. Ob der Yen weiter unter Abwertungsdruck kommt, hängt vor allem von der allgemeinen Verfassung der Märkte ab. Ohne eine nachhaltige Beruhigung wird der Yen wieder als sicherer Anlagehafen gefragt sein. Charttechnisch hat EUR/JPY jedenfalls die wichtige Unterstützung bei 127,00 JPY bestätigt. Sollte auch der Widerstand bei 134,00 JPY überwunden werden, dann wäre dies ein weiteres positives Zeichen.Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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