Wertet China bald seine Währung auf?
Chinas Wirtschaft steht weiter unter Volldampf.
Die Maßnahmen der Regierung in Peking, das starke Kreditwachstum zu bremsen, haben daran bisher wenig geändert. Die Industrieproduktion lag in den ersten beiden Monaten des Jahres um 20,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Angetrieben wurde das Wachstum durch billige Kredite für Investitionen in die Infrastruktur und in den Wohnungsbau, aber auch die Exporte und der private Konsum tragen zum Aufschwung bei. Die starke Expansion hat allerdings auch negative Folgen: Die Inflationsrate ist im Februar von 1,5 auf 2,7 Prozent gestiegen und hat damit fast das Ziel der Notenbank von drei Prozent erreicht. Auch ist die Staatsverschuldung insgesamt enorm gestiegen und die Staatskredite werden vielfach in falsche Kanäle gelenkt. Besonders bedenklich ist aber die Entwicklung bei den Immobilienpreisen, die im Februar um 10,7 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen. Der Preisanstieg beschleunigt sich rasant und es bildet sich eine Spekulationsblase.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Yuan-Aufwertung steht kurz bevor
Es wird daher seit Monaten darüber diskutiert, wann die Regierung in Peking den Leitzins anhebt, um die exzessiven Auswüchse zu stoppen. In der Tat könnte es im April oder Mai soweit sein. Und nicht nur das, auch eine Aufwertung des Yuans dürfte kommen. Allerdings sind sich die Experten recht uneins, in welcher Form eine solche Aufwertung geschieht. Einige erwarten eine einmalige Erhöhung des Wechselkurses um drei oder gar fünf Prozent. Andere rechnen damit, dass der Kurs der schrittweisen, langsamen Aufwertung wieder aufgenommen wird. Vor 20 Monaten hat die Regierung diesen Kurs angesichts der Krise beendet und den Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar bei 6,83 Yuan eingefroren. Auch ich rechne damit, dass diese Politik wieder aufgenommen wird, denn bei einer drastischen Aufwertung wäre der Aufschrei der Exporteure zu groß. Zudem darf man nicht vergessen: Der Yuan hat gegenüber dem schwächelnden Euro in den letzten drei Monaten um zehn Prozent aufgewertet und Europa ist als Exportmarkt für China wichtiger als die USA.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.