US-Dollar bald im freien Fall?
Irgendwie ist es schon etwas paradox:
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Die Ängste vor einer neuen Rezession in den USA nehmen ab und der US-Dollar kommt unter Verkaufsdruck. Gegenüber dem Schweizer Franken fiel der Greenback auf ein Allzeittief und das Abrutschen gegenüber dem Yen wurde nur gestoppt durch die Interventionen der Bank of Japan. Auch im Vergleich zum Euro wertete der Dollar ab, EUR/USD stieg auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Monaten.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die US-Notenbank spielt weiter Vabanque mit dem Dollar
Der auf dem Dollar lastende Verkaufsdruck hat vor allem zwei Gründe: Erstens hat das Vertrauen in die Robustheit des weltweiten Konjunkturaufschwungs wieder zugenommen und das hat die Attraktivität des Dollars als Safe-Haven-Währung sinken lassen. US-Staatsanleihen sind weniger gefragt, dafür investieren wieder mehr Investoren in risikoreichere Anlagen z.B. in den Emerging Markets. Zweitens hat die US-Notenbank ihre Bereitschaft bekundet, im Bedarfsfall ihr Programm zum Kauf von Anleihen, das so genannte Quantitative Easing (QE) auszuweiten. Die Fed sieht zudem eher die Gefahr deflationären Drucks als Inflation, eine Leitzinserhöhung ist damit in weite Ferne gerückt. Das ständige Fluten der Märkte mit Dollars und das Aufblähen der Bilanz der US-Notenbank mit Anleihen, also mit Schulden, untergräbt langfristig das Vertrauen in den Greenback.
EUR/USD an wichtiger Widerstandszone
Wie geht es nun weiter? Japan und die Schweiz sind zunehmend unzufrieden mit der Stärke ihrer Währungen. Die Bank of Japan dürfte daher erneut intervenieren und auch die Schweizerische Nationalbank könnte bei einem weiteren Fall von USD/CHF eingreifen. Doch sinnvoll ist das nicht, denn den Absturz des Dollars könnte nur die US-Notenbank mit einer Änderung ihrer Geldpolitik bewirken. Das ist aber nicht in Sicht. Auch eine erneute Zunahme der Konjunkturängste würde dem Dollar Auftrieb geben, vor allem gegenüber dem Euro. EUR/USD ist im Bereich von 1,3500/1,3680 USD an einer wichtigen Widerstandszone angelangt. Diese dürfte einen weiteren Kursanstieg vorerst verhindern. Ein freier Fall droht dem Dollar daher vorerst nicht.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH i.G. übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.