Südafrikanischer Rand: Höhenflug durch WM?
In Südafrika werden große Hoffnungen mit der Fußball-WM verbunden.
Sollte sich das Land bei diesem Mega-Event positiv präsentieren, dann könnte das langfristig dem Tourismus und der Wirtschaft nutzen. Auch der Rand könnte einen positiven Impuls bekommen. Allerdings dürfte dieser nur kurzfristig anhalten, denn letztlich sind die konkreten Effekte der WM begrenzt. Selbst die euphorische Stimmung während der letzten WM 2006 in Deutschland war beim privaten Konsum kaum spürbar und ähnlich dürfte es auch in Südafrika sein.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Konjunkturerholung wird gebremst
Doch immerhin: Die Konjunktur hat sich getragen vom weltweiten Aufschwung erholt. Im ersten Quartal 2010 stieg das BIP annualisiert um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Gesamtjahr dürfte das Wachstum 2,5 Prozent betragen. Das ist nicht schlecht, aber im Vergleich mit vielen anderen Emerging Markets in Asien und Lateinamerika nicht beeindruckend. Gebremst wird die Konjunktur durch die riesigen strukturellen Probleme, darunter die hohe Arbeitslosigkeit, die AIDS-Epidemie und die hohe Kriminalitätsrate. Zudem ist die starke Abhängigkeit von den Rohstoffexporten ein Risiko, was der Rückgang der Rohstoffpreise in den letzten Wochen erneut unterstrich. Die Binnennachfrage und das verarbeitende Gewerbe spielen eine weit geringere Rolle als z.B. im ebenfalls rohstoffreichen Brasilien, dessen Wirtschaft dadurch viel robuster ist. Eine Wachstumsabschwächung in Europa – manche befürchten eine neue Rezession in einigen Ländern der Eurozone – würde auch an Südafrika nicht spurlos vorübergehen, denn ein Drittel der Exporte des Landes gehen nach Europa.
Die Folgen für den Devisenmarkt
Trotz der Zunahme der Risikoaversion an den Märkten und des chronischen Defizits in der südafrikanischen Leistungsbilanz präsentierte sich der Rand in den letzten Wochen stark. Der Wechselkurs EUR/ZAR liegt sogar auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren. USD/ZAR konnte dagegen aufgrund der Dollarstärke seit Mitte April sogar etwas zulegen. Der Wechselkurs hat in den letzten Monaten mehrfach erfolgreich die Unterstützung bei 7,20 ZAR getestet. Zwar kann die Stärke des Rands in den nächsten Wochen noch anhalten, aber im Verlauf der zweiten Jahreshälfte dürfte die Währung unter Abwertungsdruck kommen.
Fazit
Ein möglicher Höhenflug des Rands während der WM kann für eine Short-Position auf die südafrikanische Währung genutzt werden (entspricht einer Long-Position auf USD/ZAR oder EUR/ZAR). Derzeit scheint sich dafür der Wechselkurs USD/ZAR besser zu eignen als EUR/ZAR, denn das Risiko eines weiteren Ausverkaufs beim Euro bleibt.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.