Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Schwache US-Arbeitsmarktdaten: Stürzt der Dollar wieder ab?

06.12.10 10:17 Uhr

Schwache US-Arbeitsmarktdaten: Stürzt der Dollar wieder ab? | finanzen.net

Die US-Arbeitsmarktdaten waren ein Hammer!

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Der Beschäftigungsanstieg war im November mit +39.000 weit geringer als die erwarteten +145.000. Der Arbeitsmarkt in den USA kommt einfach nicht in Schwung. Die Arbeitslosenquote stieg von 9,6 auf 9,8 Prozent und die durchschnittlichen Stundenlöhne stagnierten. Das ist alles deutlich schlechter als gedacht und passt auch nicht zu den zuletzt eigentlich überraschend guten übrigen Konjunkturdaten. Da müssen sich viele wohl von der Hoffnung auf eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik verabschieden.

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Die US-Notenbank ist wieder gefragt

Der Dollar reagierte negativ auf die schwachen Arbeitsmarktzahlen. EUR/USD setzte seinen Erholungskurs fort und kletterte weiter nach oben. Bei USD/CHF und USD/JPY gab es sogar regelrechte Kurseinbrüche. Sowohl der Franken als auch der Yen gelten als sichere Anlagehäfen und sind angesichts so verstörender Zahlen verstärkt gefragt. Doch wird sich der Kursrückgang des Dollars vom Freitag fortsetzen? Das ist keineswegs sicher und hängt maßgeblich davon ab, wie die Auswirkungen der Arbeitsmarktdaten auf die Politik der Fed eingeschätzt werden. Sollten die Marktteilnehmer zu dem Schluss kommen, dass nun mit einer weiteren Aufstockung der Liquiditätsspritzen, genauer gesagt von Anleihekäufen, zu rechnen ist, dann kann der Dollar weiter fallen. Nimmt aber die Risikoaversion wieder zu, weil z.B. immer mehr daran zweifeln, dass die Geldpolitik die US-Konjunktur retten kann, dann würde der US-Dollar steigen – so paradox das klingt. Der Grund: Viele US-Anleger würden ihre Investments „nach Hause holen“ und der Dollar wäre als sicherer Anlagehafen gefragt. Komplizierte Zeiten.

Wende nach unten bei USD/CHF und USD/JPY

Da hilft der Blick auf die Charttechnik: USD/CHF und USD/JPY versuchen seit mehreren Tagen wichtige Widerstände zu überwinden und sind nun spektakulär daran gescheitert. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Kursrückgang bei beiden Wechselkursen noch fortsetzt. Kurzfristig orientierte Trader können short gehen. Bei USD/CHF wird die Unterstützung bei 0,9650 CHF und bei USD/JPY der Support bei 81,50 darüber entscheiden, ob es auch mittelfristig weiter nach unten geht.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.