Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Paradox: Der zunehmende Protektionismus hilft dem US-Dollar

11.11.10 10:06 Uhr

Paradox: Der zunehmende Protektionismus hilft dem US-Dollar | finanzen.net

Es kommt, wie es kommen musste.

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Der „Währungskrieg“, ich möchte lieber von einem Konflikt sprechen, tritt in die nächste Runde ein. Und die heißt: Wachsender Protektionismus. Eigentlich ist es die Zielsetzung der Politiker in Peking, Chinas Wirtschaft zunehmend gegenüber dem Ausland zu öffnen – aus purem Eigeninteresse. Doch jetzt hat Peking Maßnahmen gegen den Zufluss von „Hot Money“, also spekulativen Kapitals angekündigt. Das bedeutet: Neue Restriktionen für den Kapitalverkehr und mehr Abschottung. Taiwan will ebenfalls den Zufluss von Auslandsinvestitionen beschränken und weitere Schwellenländer dürften mit ähnlichen Maßnahmen folgen.

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Schwellenländer haben Angst vor „Hot Money“

Der Grund dafür ist letztlich die enorme Ausweitung der Liquidität durch die US-Notenbank. Statt wie gewünscht für Kredite in der heimischen Wirtschaft eingesetzt zu werden, fließt das Geld zum großen Teil dorthin, wo höhere Erträge winken, nämlich in die Emerging Markets. Dort kommt es zu Aufwertungsdruck und zu Spekulationsblasen. Paradoxerweise könnte der zunehmende Hang zu Protektionismus gerade dem US-Dollar helfen, denn das Kapital muss ja nun irgendwo anders hin. Der Greenback legte daher nach der ersten Verkaufswelle im Zuge der Verkündung des neuen QE-Programms im Umfang von 600 Mrd. USD durch die US-Notenbank wieder zu. EUR/USD fiel nach dem kurzfristigen Anstieg über die Marke von 1,4150 USD wieder deutlich zurück und selbst bei USD/CHF könnte sich eine Wende nach oben andeuten. Der Wechselkurs hat erneut erfolgreich die Unterstützungszone bei 0,9470/0,9550 CHF getestet. Noch ist es nicht sicher, aber sollte es tatsächlich eine Wende beim Dollar geben, dann könnte diese rasch an Dynamik gewinnen. Eine gute Chance für Trader. Wichtige Widerstände liegen bei 0,9740 und 0,9800 CHF.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.