Mexikanischer Peso vor der Wende?
Rezession und Reformstau lasteten in den letzten Monaten auf der mexikanischen Währung.
Während der wieder gestiegene Risikoappetit der Anleger seit März zu einer kräftigen Aufwertung von Währungen wie dem Brasilianischen Real, dem Südafrikanischen Rand oder dem Ungarischen Forint führte, verlor der Peso gegenüber dem Euro seitdem sogar noch an Wert. EUR/MXN ist Anfang November auf ein Allzeithoch von mehr als 20 MXN gestiegen. Doch der Pessimismus scheint übertrieben und es könnte nun eine Wende beim Peso bevorstehen, denn auch der realen Wirtschaft ist die Wende geglückt: Das BIP stieg nach einem katastrophalen ersten Halbjahr im dritten Quartal wieder überraschend stark um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Nach einem Rückgang um 6,8 Prozent im Gesamtjahr 2009, könnte die stark auf den Exportmarkt USA ausgerichtete Wirtschaft nach der Prognose der Weltbank 2010 wieder um 3,1 Prozent zulegen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Unsicherheit wegen Kredit-Downgrade beseitigt
In den letzten Wochen hing allerdings ein mögliches Downgrade des Kreditratings für die Staatsanleihen durch die Ratingagentur Fitch wie ein Damoklesschwert über der Währung. Die Sorge der Experten: Die rasch abnehmende Bedeutung des wichtigen Ölsektors bringt den Staatshaushalt in eine Schieflage und die Regierung reagiert darauf nicht in ausreichendem Maße mit Einsparungen oder Steuererhöhungen. Am Devisenmarkt brachte das große Unsicherheit mit sich und das drückte auf den Wert des Pesos. Dabei war das Downgrade schon länger am Kreditmarkt durch Zinsaufschläge eingepreist worden. Daher konnte es auch nicht verwundern, dass der Peso sogar mit einer Aufwertung reagierte, als das Downgrade am 23. November verkündet wurde.
Peso hat Nachholbedarf
Für den Peso könnten nach dem Ende der Unsicherheit in Bezug auf das Kreditrating nun bessere Zeiten anbrechen, denn bei aller Kritik: Es gibt eine Steuerreform, die Regierung bewegt sich und die Konjunktur ist auf Erholungskurs. In den nächsten Monaten dürfte wieder verstärkt die Verbesserung der Fundamentaldaten in Mexiko in den Blickpunkt rücken. Eine Aufwertung des Pesos ist daher durchaus wahrscheinlich, denn die Währung besitzt Nachholbedarf.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.