Mexikanischer Peso unter Druck
Der Peso zählt zu den Emerging-Markets-Währungen mit der schwächsten Performance in diesem Jahr.
Zu Wochenbeginn sieg EUR/MXN sogar auf eine neues Hoch, während z.B. der Wechselkurs des Euros zum Brasilianischen Real um mehr als 20 Prozent unter seinem Hoch von Ende 2008 liegt. Dabei kann die eng mit den USA verflochtene mexikanische Wirtschaft durchaus von der Konjunkturerholung beim nördlichen Nachbarn profitieren.
Politik in Mexiko versagt
Doch die Währung wird vor allem durch das Versagen der Regierung, den Staatshaushalt zu reformieren, belastet: Der Ölsektor ist für 38 Prozent der Staatseinnahmen verantwortlich, aber die Ölproduktion sinkt seit Jahren. Die Staatseinnahmen müssten daher auf eine neue Basis gestellt werden, doch Reformen haben in Mexiko traditionell mit starken Widerständen zu kämpfen. Die vor kurzem beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt auf 16 Prozent reicht bei weitem nicht aus, um das Staatsdefizit von aktuell 2,1 Prozent zurückzuführen. Das werden vermutlich auch die Ratingagenturen so sehen und es droht das erste Downgrade des Kreditratings seit 1995. EUR/MXN steht nach dem Anstieg auf ein neues Hoch von mehr als 20 MXN weiter unter Aufwärtsdruck.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.