Kommt der Yen unter Verkaufsdruck?
Der Euro wurde im Jahr 2010 auch gegenüber dem Yen wegen der ...
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... Finanzkrise in der Eurozone unter Druck gesetzt. Die Sorgen um die Verschuldung einiger Euroländer sind allerdings inzwischen in den Hintergrund getreten, ob zu Recht oder nicht, auf jeden Fall hat das dem Euro wieder Auftrieb gegeben.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Zinsdifferenz spricht gegen den Yen
Ein weiteres Zeichen der Normalisierung: Am Devisenmarkt wird wieder verstärkt auf die Differenzen bei den Zinssätzen geschaut – und die sprechen gegen den Yen. Während in den USA und auch in der Eurozone die Anleiherenditen deutliche gestiegen sind, blieben sie in Japan aufgrund der chronischen Deflationsgefahr auf ihrem niedrigen Niveau. Die Umlaufrendite am deutschen Rentenmarkt hat sich von ihrem Tief bei 1,81 Prozent im September 2010 wieder bis auf 2,91 Prozent erhöht. Die Zinsdifferenz zwischen Euro und Yen ist dadurch deutlich gestiegen. Auch zwischen Dollar und Yen war sie seit Mitte 2010 nicht mehr so hoch wie derzeit. Damals stand USD/JPY bei 90 JPY, heute liegt der Wechselkurs bei 82 JPY. Bei weiter abnehmender Risikoaversion könnten sogar Carry Trades wieder stärker in Mode kommen, d.h. die Finanzierung riskanter Finanzmarktgeschäfte durch Verschuldung in Yen. In jedem Fall dürfte der Yen aber unter Abwertungsdruck kommen, wenn die Zinsdifferenz zu Euro und Dollar weiter steigt.
EUR/JPY und USD/JPY vor einer Wende nach oben?
Charttechnisch ist USD/JPY aber immer noch in einer Phase der Bodenbildung. Das würde sich erst bei einem Anstieg über den Widerstand bei 84,50 JPY ändern, doch davon ist der Wechselkurs derzeit noch ein Stück entfernt. Etwas besser sieht es bei EUR/JPY aus: Der Wechselkurs hat nach einer achtmonatigen Phase der Bodenbildung seinen langfristigen Abwärtstrend gebrochen. Vor kurzem wurde nochmals erfolgreich die Unterstützung bei 111 JPY getestet. Sollte der Wechselkurs über die Marke von 115 JPY steigen, dann dürfte sich rasch ein weiterer Kursanstieg anschließen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.