Kommt bald die Aufwertung des Chinesischen Yuans?
Am 26. Und 27. Juni findet in Toronto ein G20-Gipfel statt.
Dabei dürfte auch der Chinesische Yuan eine wichtige Rolle spielen. Schon in den letzten Tagen erhöhte sich der Druck auf Peking, den Yuan gegenüber dem US-Dollar aufzuwerten. Nicht nur US-Finanzminister Geithner wiederholte entsprechende Forderungen, auch Offizielle aus den anderen beiden großen Emerging Markets Brasilien und Indien äußerten sich entsprechend.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Peking fürchtet sich vor Konjunktureinbruch
China zeigt sich bislang noch störrisch, vor allem weil die Regierung in Peking die Konjunkturerholung immer noch auf wackeligen Beinen sieht. Zudem hat der Yuan, der seit 2008 fest an den US-Dollar gebunden ist, aufgrund der Euroschwäche seit Dezember 2009 um 25 Prozent gegenüber der europäischen Währung aufgewertet. Das müssen Chinas Exporteure, die mehr Waren nach Europa als in die USA verkaufen, erst einmal verkraften. Dazu kommt die Wachstumsabschwächung in der Eurozone. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China gaben allerdings den Befürwortern einer Aufwertung neue Munition an die Hand: Bei der Industrieproduktion und bei den Einzelhandelsumsätzen war im Mai keine Verlangsamung des hohen Wachstumstempos erkennbar. Die Exporte legten mit einem Plus von 48,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat sogar deutlich stärker zu als erwartet. Der Inflationsdruck verstärkte sich ebenfalls – und auch gegen den wäre eine Aufwertung des Yuans durchaus ein probates Mittel. Doch die Mai-Zahlen sind nur eine Momentaufnahme. Die meisten Wirtschaftsexperten gehen vor allem wegen des Einbruchs am Häusermarkt – die Umsätze am Immobilienmarkt sind im Mai um 25 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen – von einer deutlichen abnehmenden Konjunkturdynamik in China aus. Das Wachstum könnte sich von 11,9 im ersten auf 7,5 Prozent im vierten Quartal abschwächen.
Fazit
Peking hat also gute Gründe, von einer deutlichen Aufwertung des Yuans abzusehen. Am wahrscheinlichsten ist daher ein eher symbolischer Schritt im Vorfeld des G20-Gipfels, um vor allem die USA zu beschwichtigen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.