Kanadischer Dollar weiter sehr gefragt
Das mit natürlichen Ressourcen überreich gesegnete Kanada profitiert vom Rohstoffboom.
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Der Wirtschaft geht es blendend. Sollte nun auch noch die Konjunktur beim großen Bruder USA stärker anspringen, dann dürfte es einen weiteren Schub geben, denn 70 Prozent der Exporte gehen nach wie vor in die USA. Doch die enge wirtschaftliche Verflechtung mit dem südlichen Nachbarn stürzt die Bank of Canada in ein Dilemma. Sie kann den Leitzins nicht so stark anheben, wie es eigentlich geboten wäre, um aufkeimende Inflation zu verhindern. Eine zu hohe Zinsdifferenz zum US-Dollar würde die Kapitalzuflüsse verstärken und das könnte den Aufwertungsdruck auf den Kanadischen Dollar („Loonie“) außer Kontrolle geraten lassen. Bislang hält sich der Preisdruck mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent zwar in Grenzen, aber am Immobilienmarkt droht ein Ungleichgewicht. Die Kanadier nehmen immer mehr Hypothekenkredite auf und inzwischen ist die durchschnittliche Verschuldung der Haushalte erstmals seit zwölf Jahren höher als in den USA.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Bank of Canada schlägt moderate Töne an
Die Regierung hat darauf mit einigen Maßnahmen reagiert, aber eine deutliche Zinserhöhung wäre natürlich die wirkungsvollste. Mit Hinweis auf die nach wie vor unsichere Lage der Weltwirtschaft ließ die Bank of Canada bei ihrer Sitzung am 18. Januar den Leitzins aber unverändert und ihr Chef Mark Carney dämpfte auch Erwartungen auf weitere Anhebungen. 2010 wurde der Leitzins noch von 0,25 auf 1,00 Prozent angehoben. Inzwischen macht vor allem die Stärke des Loonies den Notenbankern große Sorgen. Doch letztlich werden weitere Zinserhöhungen kommen und das wird die Zinsdifferenz zum US-Dollar steigen lassen.
USD/CAD weiter auf dem Rückzug?
USD/CAD konnte sich nach dem Zinsentscheid zwar vom tiefsten Stand seit Mai 2008 erholen und testet derzeit dem Widerstand bei 1,00 CAD. Mittelfristig dürfte der Loonie aber seinen Höhenflug gegenüber dem Greenback fortsetzen. EUR/CAD wird nach der deutlichen Erholung in den letzten Wochen voraussichtlich in eine Seitwärtsbewegung übergehen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.