Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

EUR/USD kurz vor dem Kursausbruch!

03.05.12 09:46 Uhr

EUR/USD kurz vor dem Kursausbruch! | finanzen.net

Die Wirtschaftsdaten aus der Eurozone und aus den USA drifteten in den letzten Tagen arg auseinander.

Werte in diesem Artikel
Devisen

1,0430 USD -0,0003 USD -0,03%

1,2574 USD 0,0005 USD 0,04%

0,8935 CHF -0,0001 CHF -0,02%

156,6190 JPY 0,1895 JPY 0,12%

Während der Einkaufsmanagerindex in den USA im April überraschend deutlich anstieg, scheint die Eurozone, genauer gesagt einige EU-Länder, immer mehr in die Rezession abzurutschen. Tatsächlich zeigt sich die US-Wirtschaft relativ immun gegenüber der europäischen Schuldenkrise; das spiegelt jedenfalls die jüngste Bankenumfrage der US-Notenbank wider. Die Banken meldeten eine überraschend hohe Kreditnachfrage der Unternehmen und die Kreditvergabekonditionen liegen im normalen Bereich. In der Eurozone haben sich die Einkaufsmanagerindizes dagegen weiter deutlich verschlechtert.

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EU und USA driften auseinander

Die Konjunkturen in den USA und in der Eurozone driften auseinander und das bedeutet: Der Euro fällt und der Dollar steigt. So einfach ist das? Nein! Die Wechselkurse werden seit Jahren eher von der Geldpolitik der jeweiligen Notenbanken bestimmt als von den Wirtschaftsdaten. Und so ist der Kursrückgang des Euros in den letzten Tagen eher eine Spekulation darauf, dass sich die Europäische Zentralbank bei ihrer Sitzung am Donnerstag besorgter über die Wirtschaftslage zeigt und eine größere Bereitschaft bekundet, mehr Liquidität in die Märkte zu pumpen. Und das just zu einem Zeitpunkt, an dem einige US-Notenbanker allmählich die geldpolitische Wende einläuten möchten. Ich denke: So wird es nicht kommen. Die EZB wird zu allererst den „Schwarzen Buben“ zu den Politikern schieben, denn die müssen etwas gegen die Wachstumsschwäche unternehmen. Gleichzeitig werden die Notenbanker ihre Bereitschaft bekunden einzugreifen, wenn die Märkte außer Kontrolle geraten. Soweit ist es aber noch nicht. Solche Äußerungen würden den Kursrückgang des Euros vermutlich stoppen.

EUR/USD vor neuem Test der 1,3000 USD?

Charttechnisch ist die Lage allerdings sehr spannend: EUR/USD ist seit Anfang Februar in die Formation eines fallenden Dreiecks hineingelaufen. Ein Anstieg über die Marke von 1,3300 USD hätte einen Ausbruch nach oben aus diesem Dreieck bedeutet – mit der Folge weiterer Kursgewinne. Doch EUR/USD ist am Montag an diesem Widerstand gescheitert. Inzwischen ist der Wechselkurs aber sehr weit in die Spitze des Dreiecks gelaufen, was dessen Aussagekraft verringert. Sicher aber hätte ein Fall unter die starke Unterstützung bei 1,3000 USD weitere Kursverluste zur Folge. Kurzfrist-Trader können auf einen erneuten Test dieser Marke setzen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.