EUR/USD: Geht die Korrektur weiter?
Der US-Dollar stoppte in der letzten Woche nicht nur seinen Abwertungstrend, er konnte sich sogar deutlich erholen.
So fiel EUR/USD deutlich bis auf 1,4670 USD zurück, nachdem am 3. Dezember ein weiterer Versuch, den Widerstand bei 1,5140 USD zu überwinden, gescheitert war. Für die Wiedergeburt des Dollars ist in erster Linie die Zunahme der Risikoaversion an den Finanzmärkten verantwortlich, denn dann ist der Dollar als Fluchtwährung – vor allem für Anleger aus den USA – gefragt. Zudem kommt es in diesem Fall zu einer Auflösung von Carry Trades. Bei Carry Trades nehmen spekulative Investoren im US-Dollar oder in einer anderen Niedrigzinswährung Kredite auf („short gehen“). Werden diese Positionen aufgelöst, dann steigt die Nachfrage nach dem US-Dollar.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Euro steht unter Druck
Der Kursrückgang von EUR/USD wurde allerdings auch durch zunehmende Skepsis gegenüber dem Euro beschleunigt. Die Abstufung des Kreditratings für Griechenland zeigte, dass die Eurozone und die gesamte EU weiterhin vor großen Herausforderungen im Finanzsystem stehen. Auch in den neuen EU-Ländern Osteuropas wurden die aus einer Überschuldung resultierenden Probleme in den letzten Monaten nicht gelöst, sondern lediglich mit hohen Kreditgarantien übertüncht. Darüber hinaus weckten besonders die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Deutschland Zweifel daran, dass die Konjunkturdynamik der letzten Monate aufrecht erhalten werden kann. Die Auftragseingänge und die Industrieproduktion gingen im Oktober überraschend zurück.
EUR/USD: Marke von 1,4500 USD imVisier
EUR/USD kann unter diesen Umständen weiter unter Druck bleiben. Ein Rückgang bis in den Bereich von 1,4500 USD ist denkbar. Kurzfristig ist zwar eine Gegenbewegung nach oben möglich, dann dürfte aber wieder Abwärtsdruck aufkommen. Nur wenn der Widerstand bei 1,4850 USD erneut überwunden werden sollte, würde sich das charttechnische Bild wieder aufhellen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.