Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

EUR/USD: Absturz nach US-Arbeitsmarktdaten?

02.06.15 17:04 Uhr

EUR/USD: Absturz nach US-Arbeitsmarktdaten? | finanzen.net

Nicht Griechenland, sondern die Frage, ob und wann die US-Notenbank den Leitzins anhebt, ist derzeit das wichtigste Thema am internationalen Devisenmarkt.

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Die Konjunkturdaten aus den USA fielen zuletzt zwar gemischt aus, dennoch hat sich das Pendel wieder in Richtung "baldige Zinserhöhung" bewegt. Mit klaren Folgen am Devisenmarkt: EUR/USD fiel nach seiner Kurserholung bis auf fast 1,1500 USD wieder deutlich zurück, ebenso GBP/USD.

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US-Konjunktur bleibt auf Kurs

Gegenüber dem Yen stieg der Dollar sogar auf den höchsten Stand seit 2002 und auch gegenüber den meisten anderen Währungen legte die US-Währung zu. Die Stärke des Greenbacks ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die meisten Akteure mit einer anhaltenden Konjunkturerholung in den USA rechnen. Und in der Tat sprechen die jüngsten Zahlen vom Immobilienmarkt und vom Arbeitsmarkt dafür, dass die US-Wirtschaft eine starke Grundverfassung besitzt. Was Sorgen bereitet, ist derzeit vor allem die Industrie: Dort zeigen die jüngsten Zahlen noch kaum eine Erholung von der Nachfragedelle wegen des kalten Winters.

Achten Sie auf die Arbeitsmarktdaten!

Für die US-Notenbanker entscheidend sind aber die Lage am Arbeitsmarkt und die Lohnentwicklung. Zeigt die Tendenz hier weiter nach oben, dann werden sie voraussichtlich im September erstmals die Zinsschraube wieder anziehen. Sollten die Arbeitsmarktdaten für Mai am Freitag und zuvor der ADP-Report am Mittwoch über den Erwartungen liegen, dann dürfte dies dem US-Dollar weiteren Auftrieb geben. Die Erfahrung früherer Zinszyklen zeigt, dass der Dollar VOR der ersten Zinserhöhung zumeist unter Aufwertungsdruck stand. Danach werden dann die Karten neu gemischt.

Fazit

Charttechnisch hat sich EUR/USD kurzfristig nach dem erfolgreichen Test der Unterstützung bei 1,0850 USD wieder stabilisiert. Ein Fall unter diese Marke würde voraussichtlich einen Test des Supports bei 1,0500 USD zur Folge haben.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.