EUR/JPY: Die Wende nach oben ist da!
In den Kommentaren zur Entwicklung an den Devisenmärkten ist häufig über den Einfluss von Konjunkturdaten, Inflationsentwicklungen und politischen Rahmenbedingungen zu lesen.
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Entscheidend für die Veränderung der Wechselkurse auf kurze und mittlere Sicht sind jedoch die Zinsdifferenzen. Aber natürlich wird das Zinsniveau beeinflusst durch Wachstum, Inflation und Politik in den jeweiligen Ländern. Die Bedeutung der Zinsdifferenzen zeigt sich derzeit aber wieder einmal besonders deutlich beim Yen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Abwertungsdruck beim Yen
Die japanische Währung kam in den letzten Tagen unter Verkaufsdruck. Natürlich kann man als Ursache dafür die eher schwächelnde japanische Konjunktur nennen, die zudem immer mehr am Tropf der ebenfalls an Wachstumstempo verlierenden chinesischen Wirtschaft hängt. Oder die zuletzt eher starken Konjunkturdaten aus den USA, die dem Dollar Auftrieb gaben. Vor allem scheint sich der für die US-Wirtschaft so wichtige Immobiliensektor allmählich aus seiner jahrelangen Depression zu befreien. Das könnte ein wichtiger Wendepunkt für die US-Wirtschaft sein – zumindest sehen das wohl die einen oder anderen Akteure an den Märkten so.
Höhere Renditen locken Kapital in die USA
Aber der US-Dollar legte in den letzten Tagen nicht gegenüber Euro, Pfund, Kanadischem oder Australischem Dollar zu, sondern nur gegenüber dem Yen. Und der Grund dafür sind die Zinsdifferenzen. Am US-Rentenmarkt sind die Kurse gefallen und vice versa die Renditen gestiegen. Das macht amerikanische Anleihen im Vergleich zu japanischen Papieren wieder attraktiver. Fünfjährige US-Anleihen bieten eine um 60 Basispunkte höhere Rendite als ihre japanischen Pendants – so groß war der Unterschied seit vier Monaten nicht mehr. Und das erscheint nur wenig, wenn man nicht mit Millionen oder Milliarden jongliert… Die Lehre daraus: Wenn die Kurse am US-Rentenmarkt weiter fallen, wird der Yen weiter unter Abwertungsdruck kommen. Fundamentaler Hintergrund des Ganzen ist, dass die US-Konjunktur besser läuft als gedacht, die Spekulationen über weitere Anleihekäufe abnehmen und die Renditen am US-Rentenmarkt daher steigen. Gleichzeitig bleiben die Zinsen in Japan auf niedrigem Niveau – da kann man sich relativ sicher sein.
USD/JPY und EUR/JPY vor Wende nach oben
Für den Devisenmarkt bedeutet dies, dass der Kursanstieg der Wechselkurse von Euro und US-Doillar zum Yen keine Eintagsfliegen sind. Kommen die Geldströme aus Japan erst einmal in Bewegung, dann kann das den Yen auf längere Sicht unter Abwertungsdruck setzen. Charttechnisch sollte bei USD/JPY der Widerstand bei 80,50 JPY im Auge behalten werden. Ein Anstieg über diese Marke würde mehr Kurspotenzial eröffnen. EUR/JPY hat den kurzfristigen Abwärtstrend gebrochen und dürfte nun die Zone von 100/101 JPY ins Visier nehmen. Sollte dieser Widerstand fallen, dann geht es weiter nach oben.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.