EUR/GBP: Korrektur als Einstiegschance?
Die Bank of England hält weiterhin an ihrem geldpolitischen Kurs fest:
Bis Anfang November sollen im Rahmen der quantitativen Lockerung für 175 Mrd. Pfund Wertpapiere gekauft werden, vor allem Staatsanleihen (Gilts). Bei der nächsten Notenbanksitzung am 8. November wird dann über den weiteren Kurs der Geldpolitik entschieden. Dann liegen auch die aktuellen Inflations- und Konjunkturprognosen vor. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass keine oder nur wenig weitere Mittel für die Politik der quantitativen Lockerung bereit gestellt werden. Im Protokoll der letzten Sitzung ist nachzulesen, dass im Zentralbankrat unterschiedliche Ansichten über die Inflationsrisiken bestehen. Das heißt: Einige Notenbanker möchten offenbar auf die geldpolitische Bremse treten.
EUR/GBP: Die Unterstützung bei 0,90 GBP hält
Die Aussicht auf ein Ende der extrem expansiven Geldpolitik ist vermutlich auch der Hauptgrund für die Stärke des Pfunds in den letzten Tagen, denn die letzten Konjunkturdaten waren eher enttäuschend. So fiel das BIP im dritten Quartal überraschend um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal – gerechnet worden war mit einem leichten Anstieg um 0,1 Prozent. EUR/GBP sackte bis auf 0,90 GBP ab, bevor es am Freitag nach der Veröffentlichung der schwachen BIP-Daten wieder zu einem deutlichen Anstieg kam. Kurzfristig kann es nochmals einen Kursrückgang geben, mittelfristig dürfte der Wechselkurs aber den Aufwärtstrend fortsetzen. Besonders die Unterstützung bei 0,9000 GBP ist im Auge zu behalten.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.