Die Indische Rupie ist krisenanfällig
Indiens Wirtschaft ist 2010 wieder kräftig gewachsen und dürfte auch 2011 mit mehr als acht Prozent expandieren.
Allerdings ist die hohe Inflation ein Wachstumshemmnis und die Notenbanker erhöhten deswegen den Leitzins am 25. Januar zum siebten Mal innerhalb von zwölf Monaten auf nunmehr 6,5 Prozent. Neben der Inflation ist das wachsende Leistungsbilanzdefizit ein Problem. Im Gegensatz zu China hat Indien den Wechselkurs seiner Währung nicht fixiert, sondern versucht lediglich durch Kapitalmarktrestriktionen zu hohe Geldzuflüsse zu verhindern. Die Restriktionen bestehen aber vor allem für den Anleihemarkt, am Aktienmarkt können Ausländer investieren. Das sorgt für relativ hohe Volatilität, sowohl an der Börse als auch beim Wechselkurs.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Hohes Leistungsbilanzdefizit bereitet Sorgen
In den letzten Wochen zogen Ausländer Geld vom Aktienmarkt ab, nachdem die Notenbank vor dem hohen Leistungsbilanzdefizit gewarnt hatte und damit die Furcht vor einer Abwertung schürte. Die Rupie kam durch die Kapitalabflüsse ebenfalls unter Abwertungsdruck. Doch der dürfte sich in Grenzen halten. Viele indische Exportfirmen nutzen schwächere Kurse, um Gelder aus dem Ausland zu repatriieren, da sie langfristig mit einer Aufwertung ihrer Währung rechnen. Der Wechselkurs USD/INR stieg seit November von etwa 44,0 auf 45,5 INR. Damit liegt er aber trotzdem nur wenig unter dem Durchschnitt der letzten anderthalb Jahre. Auch der Wechselkurs EUR/INR legte zu.
Rupie nur etwas für Risikobereite
Kurzfristig kann die Rupie noch unter Druck bleiben, mittelfristig dürfte sie aber wieder aufwerten. Klar ist aber auch: Die Rupie ist besonders krisenanfällig. Sollte die Risikoaversion – aus welchen Gründen auch immer – an die Märkte zurückkehren, dann würden Investoren Gelder aus Indien abziehen. Und angesichts des hohen Leistungsbilanzdefizits könnte dies eine deutliche Abwertung zur Folge haben. Die Rupie ist daher nur etwas für risikobewusste Anleger mit Durchhaltevermögen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.