Brasilianischer Real: Setzt sich der Höhenflug fort?
In Deutschland und in den meisten anderen Industrieländern wird Inflation auf absehbare Zeit keine Rolle spielen.
Japan kämpft sogar mit einem Prozess der Disinflation. Anders sieht dies in vielen Emerging Markets vor allem in Asien und Lateinamerika aus. Dort läuft die Konjunktur auf Hochtouren, das Produktionsniveau aus Vorkrisenzeiten wurde wieder erreicht oder bereits überschritten und die Inflationsraten beginnen zu steigen. Bedenklicher als die aktuellen Preissteigerungsraten sind jedoch die zunehmenden Inflationserwartungen. Das können die Notenbanken nicht ignorieren und sie dürften darauf mit Leitzinsanhebungen reagieren. Die geldpolitische Wende nach den beispiellosen Zinssenkungen im Anschluss an die Lehmanpleite ist daher nur noch eine Frage der Zeit. Und diese Wende könnte schneller und stärker kommen, als viele derzeit noch annehmen, denn der Inflationsdruck nimmt nicht zuletzt wegen der stark gestiegenen Rohstoffpreise rasch zu.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Brasilien steht vor einer Zinsanhebung
Die Notenbanken in Indien und Malaysia haben die zinspolitische Wende bereits eingeleitet und andere Länder dürften in den nächsten Wochen folgen. In Brasilien könnte es bereits bei der nächsten Notenbanksitzung am 28. April soweit sein, denn die Inflationsrate lag in den letzten vier Monaten über dem Ziel der Notenbank von 4,5 Prozent und ist im März weiter auf 5,2 Prozent gestiegen. In einem ersten Schritt dürfte der aktuell bei 8,75 Prozent liegende Leitzins um 50 oder 75 Basispunkte angehoben werden. Bis zum Jahresende werden dann voraussichtlich weitere Erhöhungen folgen. Den Brasilianischen Real macht das als Anlagewährung noch attraktiver. Gestoppt könnte der Aufwertungstrend der Währung nur werden, wenn die Rohstoffpreise wieder deutlich fallen. Das aber scheint nur bei neuen Erschütterungen des Finanzsystems und echten Sorgen um die Stabilität der Weltkonjunktur denkbar. Die aufgrund der hohen Bewertungen der brasilianischen Aktien sinkende Attraktivität von Geldanlagen in Brasilien dürfte allerdings den Aufwertungsdruck zumindest verringern.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.