Nach Hackerangriff auf Webseite: Ratingagentur erklärt, wieso Bitcoin nur ein "C+-Rating" bekommen hat
Erstmals hat eine Ratingagentur Kryptowährungen ins Visier genommen. Viele Bitcoin-Anleger waren mit dem Resultat aber nicht zufrieden - die Ratingagentur sah sich Repressalien ausgesetzt und wehrt sich jetzt.
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74 Kryptowährungen hat Weiss Ratings kürzlich unter Beobachtung genommen und bewertet. Keiner der digitalen Token hat die Top-Note A bekommen - einige schafften aber ein solides B-Rating. Darunter auch Ethereum, nach Bitcoin die Nummer 2 auf dem Markt für Kryptowährungen. Der Marktführer selbst schaffte bei Weiss dagegen lediglich das Rating C+ - womit viele Bitcoin-Investoren alles andere als einverstanden waren.
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Verbale Attacken und ein Hackerangriff
Nach Veröffentlichung der Ratings bekam das 1971 gegründete Traditionsunternehmen Weiss scharfen Gegenwind von Seiten der Bitcoin-Community zu spüren. Verbale Angriffe gegen die Bewertungsmaßstäbe aber auch gegen das Unternehmen selbst wurden laut, die Ratingagentur sah sich in sozialen Netzwerken starker Kritik ausgesetzt. Sogar ein Hackerangriff, der die Website von Weiss kurzzeitig außer Gefecht gesetzt hatte, soll von Seiten unzufriedener Bitcoin-Investoren durchgeführt worden sein. Nun sieht sich das Unternehmen in der Pflicht, sein C+-Rating für Bitcoin zu verteidigen.
Ratingagentur geht in die Offensive
Martin D. Weiss, Gründer von Weiss Ratings, richtet sich mit einem 14-seitigen Erklärreport direkt an Investoren. Ein A-Rating für eine Kryptowährung würde nur dann vergeben, wenn ein Token nur sehr selten abstürze - momentan gebe es so einen Token einfach nicht.
Mit Blick auf den Bitcoin erklärt Weiss weiter, wieso die weltgrößte Kryptowährung im Rating schlechter abgeschnitten hat, als viele Konkurrenz-Token: Aus Rendite-Gesichtspunkten hätten Bitcoin-Investoren in jüngster Zeit viel weniger profitiert, als Anleger vieler Altcoins - dabei haben sie aber das volle Volatilitätsrisiko. Zwar gebe man dem Marktführer einigen Kredit in Sachen Sicherheit, jedoch verliere Bitcoin Punkte im Hinblick auf den Durchsatz von Transaktionen: Vier Bitcoin-Transkationen sind pro Sekunde nur möglich, hinzu kommen mit zehn Dollar je Transaktion zudem sehr hohe Gebühren. Ebenfalls Punktabzug bekommt der Bitcoin in Sachen Verteilung der Währung: Fünf große Bitcoin-Miner besitzen 70 Prozent aller verfügbaren Token, kritisiert Weiss weiter. Zudem scheint der digitale Riese inzwischen schwerfällig geworden zu sein: In Sachen schnelle Upgrades falle Bitcoin in einer sich schnell entwickelnden Branche weiter zurück, heißt es von Seiten der Ratingagentur weiter.
"Unser Modell spiegelt eine unbequeme Wahrheit über die extremen Schwankungen des Marktes wider. Aber unsere Bewertungen werden ständig aktualisiert. Wenn sich Preise stabilisieren oder Geschwindigkeitsverbesserungen erfolgreich ausgerollt werden, ist ein Upgrade möglich", macht Martin D. Weiss Bitcoin-Investoren Hoffnung auf ein besseres Rating für den Marktführer in der Zukunft.
Redaktion finanzen.net
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