Nach Einigung auf neues EU-Gesetz "MiCA": Werden NFTs künftig wie Kryptowährungen reguliert?
Kryptowährungen haben in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen und so rückte auch die Regulierung dieses neuen Marktes in den Fokus. Im Juni einigte sich die EU auf einen einheitlichen Rechtsrahmen für Krypto-Assets - der künftig auch Anwendung bei NFTs finden könnte.
Werte in diesem Artikel
• EU einigt sich auf einheitlichen Rechtsrahmen für Krypto-Vermögenswerte
• EU-Parlament und EU-Länder gehen bei NFTs einen Kompromiss ein
• Berater der Europäischen Kommission glaubt, dass nur wenige Assets von Ausnahme für NFTs profitieren
Bei der von FactBlock gemeinsam mit Hashed veranstalteten Korea Blockchain Week 2022, einer Krypto- und Blockchain-Veranstaltung in Seoul, kamen vom 7. bis zum 14. August Krypto-Enthusiasten und die klügsten Köpfe der Branche zusammen, um bei Keynotes, Podiumsdiskussionen, Pitch-Wettbewerben und Investorentreffen Networking zu betreiben und über die Zukunft von Blockchain, Kryptowährungen, DeFi, NFT, Metaverse, Web3 und vieles mehr zu diskutieren.
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Dabei wurden auch Neuigkeiten zum Thema NFTs bekannt: Peter Kerstens, Berater der Europäischen Kommission, erklärte den Teilnehmern, wie CoinDesk berichtet, dass für nicht fungible Token (NFTs), die Teil einer Sammlung sind, die neuen Kryptoregeln der Europäischen Union angewendet werden müssten.
EU-Parlament und -Mitgliedsstaaten einigen sich auf Kryptorichtlinie
Am 30. Juni einigten sich Vertreter des EU-Parlaments und der EU-Mitgliedsstaaten auf eine EU-Richtlinie für Kryptowährungen, genannt "Markets in Crypto Assets", kurz MiCA. Das neue Regelwerk soll bis Ende 2023 in der EU in Kraft treten und einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für den Handel mit Krypto-Assets in der Europäischen Union bilden. Im Fokus der Regulierung soll der Schutz der Anleger stehen.
So sollen künftig Lizenzen für Unternehmen, die Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. in der EU herausgeben und verkaufen wollen, erforderlich sein. Außerdem will die EU Krypto-Überweisungen nachvollziehen können, weshalb Krypto-Plattformen in Zukunft - unabhängig vom überwiesenen Betrag - Informationen über Sender und Empfänger ermitteln und wenn nötig an die zuständigen Behörden weiterleiten müssen. Direkte Transfers zwischen Inhabern von plattformunabhängigen Krypto-Wallets sollen hier außen vor bleiben - wickeln Krypto-Plattformen solche Transaktionen ab, soll jedoch eine Informationspflicht ab 1.000 Euro gelten. Die neue Regelung soll Inhabern von Stablecoins zudem das Recht geben, ihr Geld kostenlos zurückzufordern. Anbieter müssen künftig ein Mindestniveau an Liquidität vorweisen können. Sie sollen außerdem von der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) überwacht werden. Des Weiteren müssen Kryptofirmen nach Inkrafttreten des Gesetzes auch Daten zu Energieverbrauch und Umwelteinfluss offenlegen.
Kompromiss beim Thema NFTs
Bei einem Thema waren sich die Vertreter des EU-Parlaments und der EU-Länder jedoch lange nicht einig: NFTs. Während EU-Parlamentarier wollten, dass auch NFTs in die Regulierung einbezogen werden, waren die EU-Länder dagegen. Letztlich gingen beide Parteien einen Kompromiss ein: So sollen Aufseher von NFTs nur unter bestimmten Bedingungen verlangen können, die Kryptovorschriften zu beachten. Würden sich die NFTs wie traditionelle Wertpapiere verhalten, so könnten die MiFID-Finanzmarktregeln der EU zur Anwendung kommen. Innerhalb von eineinhalb Jahren will die EU-Kommission dann prüfen, ob für NFTs eigene Vorschriften nötig sind.
Nur wenige Assets dürften von Ausnahme für NFTs profitieren
Wie CoinDesk berichtet, deuteten Äußerungen von Peter Kerstens von der Europäischen Kommission bei der Korea Blockchain Week 2022 jedoch darauf hin, dass diese Ausnahme für NFTs kaum Abhilfe schaffen dürfte. Die EU-Gesetzgeber "verstehen einen NFT sehr eng", so Kerstens, was impliziert, dass nur wenige Assets tatsächlich von dieser Ausnahme profitieren dürften. "Wenn ein Token als Sammlung oder als Serie ausgegeben wird - obwohl der Emittent es möglicherweise als NFT bezeichnet und obwohl jedes einzelne Token in dieser Serie einzigartig sein kann - wird er nicht als NFT betrachtet, daher gelten die Anforderungen.", gibt CoinDesk Kerstens wieder, der darauf hinweist, dass Herausgeber von NFT-Sammlungen somit künftig auch für jeden NFT ein "White Paper", das vergleichbar mit einem Wertpapierprospekt für Aktien ist, veröffentlichen müssten - was seiner Meinung nach "dumm" wäre. Die Herausgeber dürften die Menschen laut Kerstens außerdem nicht zum Kauf verleiten, wie zum Beispiel mit absurden Versprechungen über den zukünftigen Wert der NFTs.
Redaktion finanzen.net
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