"Disinflationsgefahren"

Britische Notenbank warnt vor weiterer Pfund-Aufwertung

18.12.13 11:46 Uhr

Das starke britische Pfund scheint der Notenbank Großbritanniens zusehends Kopfzerbrechen zu bereiten.

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Sollte sich die Entwicklung fortsetzen und das Pfund weiter signifikant zulegen, sehen die Währungshüter sogar den konjunkturellen Aufschwung bedroht. Dies geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Mitschrift (Minutes) zur jüngsten Zinssitzung hervor. Am Devisenmarkt verpuffte die Warnung, weil sich die Lage am heimischen Arbeitsmarkt viel schneller als gedacht verbessert. Das Pfund legte nach neuen Zahlen des britischen Statistikamts ebenso zu wie die Renditen am britischen Anleihemarkt.

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Neben Wachstumsrisiken sieht die Bank of England die Gefahr eines immer schwächeren Preisauftriebs. Sollte das Pfund weiter aufwerten, würden insbesondere die Preise für importierte Güter sinken und damit Druck auf die Binnenpreise ausüben. Ökonomen sprechen von "Disinflationsgefahren", also rückläufigen Inflationsraten. Schon jetzt zeigt die Entwicklung nach unten: Hatte die Inflation im Sommer noch bei knapp drei Prozent gelegen, steigen die Verbraucherpreise gegenwärtig um nur noch gut zwei Prozent.

Das britische Pfund zählt am Devisenmarkt zu den großen Gewinnern der vergangenen Monate. Ausschlaggebend ist vor allem der massive Wachstumsschub, den die britische Wirtschaft in diesem Jahr erfahren hat - nicht zuletzt dank der sehr lockeren Geldpolitik der Bank of England. Der konjunkturelle Schub und die zusehends bessere Lage am Arbeitsmarkt lassen Spekulationen auf baldige Zinsanhebungen der Notenbank aufkommen. Bisher hat es die Bank of England nicht geschafft, derartige Erwartungen nachhaltig zu zerstreuen.

Neue Zahlen der Statistikbehörde ONS vom Mittwoch bestätigten den Trend am Jobmarkt. Die Arbeitslosenquote sank in den drei Monaten bis Oktober verglichen mit dem vorangegangenen Zeitraum um 0,2 Punkte auf nunmehr 7,4 Prozent. Die Entwicklung hat große Bedeutung für die Geldpolitik der Bank of England, die ihren Leitzins seit Sommer an die Arbeitsmarktlage gekoppelt hat. Solange die Quote nicht auf sieben Prozent fällt, will sie von Zinserhöhungen absehen. Die Notenbank rechnet damit erst im Jahr 2015. Setzt sich der Rückgang aber in der jetzigen Geschwindigkeit fort, würde der Schwellenwert viel schneller erreicht werden. Das Pfund erfährt dadurch zusätzlichen Auftrieb./bgf/jha/