EUR|USD – FOMC-Zinssenkung erwartet

Der Zins, der Zins, der Zins – alle Welt schaut auf den Zins, die Entwicklung der Zinsen, die Entwicklung der Zinsdifferenzen. Die Bewegungen am Devisenmarkt sind zu einem erheblichen Anteil darauf zurückzuführen, dass man die Zinsentwicklung und die Entwicklung der Zinsschere in einem Währungspaar einpreist. Obendrein sind konjunkturelle Entwicklungen in den jeweiligen Währungsräumen von Bedeutung. 

Blickt man derzeit auf die Eurozone und ihre konjunkturelle Entwicklung und schaut parallel auf die der USA, ergreift man vielleicht nicht nur in Bezug auf die Währung die Flucht. Der US-Dollar bietet derzeit mehr Wirtschaftsentwicklung, mehr Zins, die Volkswirtschaft bietet Rechtssicherheit, Energiesicherheit und auch Investitionssicherheit.

Heute steht um 20:00 Uhr der FOMC-Zinsentscheid an. Mit dem letzten Zinsentscheid des Jahres 2024 könnte vorerst die Serie der Zinssenkungen der US-Notenbank enden – im Januar wäre nach derzeitigem Stand mit einer Zinspause zu rechnen. Am US-Terminmarkt geht man heute mit einer über 95prozentigen Wahrscheinlichkeit von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf ein Zinsband von 4,25 bis 4,50 Prozent aus.

Im Vergleich zum Euro mit 3,15 Prozent Leitzins bzw. 3,00 Prozent Einlagenzins bleibt der Zinsabstand pro Dollar noch weiter sichtlich erhalten. Für den Zinsentscheid am 29. Januar 2025 geht man am Terminmarkt gegenwärtig mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 80 Prozent von einer Zinspause aus. Das ist recht deutlich. Kurz nach der Vereidigung/Amtseinführung des neuen US-Präsidenten wird es aller Voraussicht also erst einmal keine Zinsänderung geben. Was es bis dahin geben könnte wäre aber neuer Ärger und dieses Mal für den Greenback (Spitzname für den US-Dollar).

In den USA hatte man nach immer neuen Querelen rund um das Thema „Schuldendecke“ und „Schuldenlimit“ die Schuldendecke (Debt Ceiling) im Rahmen des „Fiscal Responsibility Act of 2023“ einfach suspendiert. So richtig verantwortungsbewusst war dies nicht, wie es der Name des Gesetzes suggeriert. Die US-Schuldenstruktur ist alles andere als nachhaltig. Horrende Summen müssen mittlerweile aufgebracht werden um die Schulden zu refinanzieren, an eine hohe Tilgung ist dabei gar nicht erst zu denken.

Das ist eigentlich brandgefährlich für den US-Dollar. Nun zum 01. Januar 2025 tritt das Schuldenlimit wieder in Kraft. Das politische Schauspiel in Sachen „Verhandlung zur Anhebung des Schuldenlimits“ kann wieder beginnen. Wie üblich wird es in Washington dazu ein Schmierentheater und einen Krimi zugleich geben. Sollte man dieses immer wiederkehrende Problem nicht mehr lösen können und die ersten US-Schulden nicht zurückbezahlt werden, dürfte dies am Finanzmarkt wie eine Bombe einschlagen. 

Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

Ausgehend vom Kursverlauf vom letzten Zwischenhoch des 25. September 2024 von 1,12132 bis zum jüngsten Verlaufstief des 22. November 2023 von 1,03315, wären die nächsten Widerstände bei der Marke von 1,05396 (0.236%), 1,06683 (0.382%), 1,07724 (0.50%) und 1,08764 (0.618%) zu ermitteln. Die nächste logische Unterstützung wäre bei der Marke zur Unterseite von 1,03315 abzuleiten. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.

Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich beim 0.50prozentigen Fibonacci-Retracement von 1,07724 zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,03315 nochmals möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 43,06 Punkten noch im neutralen Bereich. 

Quelle: ActivTrader

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