Apple, Oracle und Microsoft dürften 2018 weniger Anleihen begeben
Nach fünf Jahren rasanten Wachstums bei der Emissionen von Unternehmensanleihen werden die großen US-Technologiekonzerne 2018 vermutlich weniger Schuldtitel begeben.
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Die Analysten von Creditsight gehen davon aus, dass Branchenriesen wie Apple keine neuen Anleihen auflegen werden, sondern stattdessen ihre im Ausland geparkte Liquidität wieder in die USA transferieren, um Ausschüttungen für Anleger zu finanzieren, nachdem die US-Steuerreform in trockenen Tüchern ist.
Unternehmen entschieden sich bislang lieber dafür, die Schulden im Inland zu erhöhen, anstatt auf ihre im Ausland erzielten Gewinne den Steuersatz von 35 Prozent zu zahlen, der nach dem alten Steuerrecht erhoben wurde. Nach der Unterzeichnung des neuen Steuergesetzes im Dezember durch US-Präsident Donald Trump hat sich diese Kalkulation geändert, auch wenn der Steuersatz für repatriiertes Kapital mit 15,5 Prozent für Bargeld und 8 Prozent für illiquide Wertpapiere höher ausfällt als zuvor erwartet.
"Wir gehen davon aus, dass die Emission von Investment-Grade-Anleihen zum ersten Mal seit etwa acht Jahren im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sein wird", urteilen die Analysten unter der Leitung von Jordan Chalfin.
Apple war 2017 der größte Emittent in der Technologiebranche. Der Konzern begab in Dollar denominierte Anleihen im Volumen von 30 Milliarden, nur für sein massives Ausschüttungsprogramm, das Dividenden und Aktienrückkäufe umfasste. Creditsights erwartet, dass der iPhone-Hersteller die 6,5 Milliarden Dollar an Anleihen, die in diesem Jahr fällig werden, refinanzieren wird.
Der Marktforscher geht davon aus, dass die großen Technologiefirmen insgesamt 22 Milliarden Dollar an Schulden refinanzieren werden, die 2018 fällig werden. Auf Microsoft dürften davon 3,45 Milliarden Dollar entfallen, auf Oracle 2,5 Milliarden, auf Cisco 4,75 Milliarden Dollar und auf IBM 4,6 Milliarden.
Das Emissionsvolumen könne aber wieder anziehen, wenn einige der Megatransaktionen, die sich derzeit noch in der Schwebe befänden, tatsächlich durchgeführt würden. Dazu gehöre etwa die geplante Übernahme von NXP Semiconductors durch QUALCOMM, die von den Boards beider Unternehmen abgesegnet wurde, aber noch auf grünes Licht durch Aktionäre und einige Regulierungsbehörden wartet. Die Transaktion wurde durch ein feindliches Angebot von Broadcom für QUALCOMM erschwert, das QUALCOMM entschieden zurückwies.
NEW YORK (Dow Jones)
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