Vorfahrt für Nachrangige

EnBW-Anleihe: Staatlicher Rückenwind

26.03.14 12:30 Uhr

Die nachrangigen Anleihen des Versorgers versprechen interessante Erträge. Auch weil das Unternehmen mehrheitlich dem Staat gehört.

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Aktien

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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Die Energieversorger leiden unter den Folgen der Energie­wende - ihre Aktien sind deshalb derzeit kaum empfehlenswert. Anders sieht es bei den Schuldtiteln der Konzerne aus, besonders die Nachranganleihen sind wegen der damit möglichen Renditen in Niedrigzinszeiten einen Blick wert.

EnBW hat vor Kurzem einen solchen Hybridbond emittiert und bei Anlegern eine Milliarde Euro eingesammelt. Die Anleihe läuft bis 2076, kann aber vom Unternehmen 2021 erstmals gekündigt werden - womit die Investoren auch fest rechnen. Bei einer Laufzeit von sieben Jahren ergäbe sich eine interessante Rendite von 3,9 Prozent. Denn EnBW gehört mehrheitlich dem Staat, nämlich dem Land Baden-Württemberg und einem Zweckverband aus mehreren Städten und Gemeinden. Das Risiko ist deshalb überschaubar.

Für EnBW hat die Hybridanleihe den Vorteil, dass die Ratingagenturen das eingeworbene Geld zur Hälfte zum Eigenkapital zählen; das wirkt sich positiv auf die Bonität aus. Gläubiger bekommen für den Mix aus Eigen- und Fremdkapital einen höheren Zins. Sie müssten sich wegen der Nachrangigkeit dafür bei einer sehr unwahrscheinlichen Pleite weit hinten einreihen, wenn es gilt, Ansprüche geltend zu machen.

Zudem kann EnBW die Kuponzahlung aussetzen, müsste diese aber nachholen, sobald die Aktionäre wieder eine Dividende bekommen; spätestens jedoch, wenn die Anleihe getilgt wird. Kündigt das Unternehmen 2021 nicht, wird aus dem fixen Kupon von 3,625 Prozent ein variab­ler Zins, der sich aus dem Fünf-Jahres-Euro-Swap-Satz, der derzeit bei rund einem Prozent steht, zuzüglich eines Aufschlags von 2,338 Prozentpunkten errechnet. So weit dürfte es nicht kommen: Weil die Ratingagenturen nach dem ersten Kündigungstermin den Hybridbond nicht mehr aufs Eigenkapital anrechnen, hat EnBW einen Anreiz zu kündigen - denn normales Fremdkapital bekommt der Konzern auch billiger.

Eine gute Alternative für Anleger, die sich nicht bis 2021 binden wollen, ist ein älterer, ähnlich ausgestalteter Hybridbond (ISIN: XS 067 427 793 3) von EnBW, der bereits im April 2017 zum ersten Mal gekündigt werden kann - und bis dahin eine Rendite von 3,02 Prozent verspricht.

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08.12.2010EnBW holdSociété Générale Group S.A. (SG)
14.09.2010EnBW Energie Baden-Württemberg holdSociété Générale Group S.A. (SG)
01.07.2010EnBW "hold"Société Générale Group S.A. (SG)
21.04.2010EnBW "hold"Société Générale Group S.A. (SG)
17.09.2009EnBW buySociété Générale Group S.A. (SG)
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