Anleihe auf Nestlé: Dollar aus der Schweiz

von C. Platt und T. Strohm, Euro am Sonntag

Der Lebensmittelkonzern Nestlé ist bei Anlegern äußerst beliebt. Er zahlt eine hohe Dividende, ist kaum konjunktursensibel, die Aktie schwankt für gewöhnlich wenig und hat sich trotzdem gut entwickelt. Die Euroanleihen des Konzerns bieten derzeit dagegen kaum nennenswerte Rendite.

Mit hohen Zinsen muss Nestlé als stabiler Weltkonzern die europäischen Anleger angesichts des hier allgemein niedrigen Zinsniveaus nicht locken. Das Rating "AA" von Standard & Poor’s weist Nestlé als zuverlässigen Schuldner aus. Die Bonitätseinschätzungen der anderen großen Agenturen sind ähnlich gut. Nestlé dürfte 2014 in etwa so viel umsetzen wie im Vorjahr, als der Erlös bei umgerechnet 76 Milliarden Euro lag. Der Nettogewinn betrug 2013 über acht Milliarden Euro.

Wer mit Nestlé-Anleihen einen nennenswerten Ertrag erzielen möchte, kann zu Dollaranleihen der Schweizer greifen. Gerade hat der Konzern mit einem solchen Bond wieder Geld am Kapitalmarkt eingesammelt. Der Kupon beträgt zwei Prozent, beim aktuellen Kurs von etwas über 100 Prozent bedeutet das eine Rendite bis 2019 von 1,96 Prozent p. a. Eine ebenso lang laufende Euroanleihe von Nestlé bringt zurzeit nur 0,37 Prozent.

Die Stückelung von 2.000 Dollar ist privatanlegerfreundlich. Wer die Anleihe ordert, muss sich wegen der Bonität der Schweizer keine größeren Sorgen machen, sollte sich aber des Währungsrisikos bewusst sein.

US-Währung im Aufwärtstrend
Seit Monaten befindet sich der Dollar im Aufwind. Und Devisenanalysten sind sich weitgehend einig, dass die Aufwärtsbewegung des Dollar gegenüber dem Euro noch nicht zu Ende ist. Während die Politik der US-Notenbank die eigene Währung eher stärkt, arbeitet die Europäische Zentralbank darauf hin, den Euro zu schwächen.