S&P stuft Griechenland herab
Die Ratingagentur Standard & Poor's sieht die wachsende Gefahr einer Pleite Griechenlands.
Die Bonitätsnote werde um eine Stufe von "B-" auf "CCC+" reduziert, teilte S&P am Mittwoch in London mit. Das Rating liegt damit noch tiefer im sogenannten Ramschbereich, der hochspekulative Anleihen beschreibt. S&P droht dem Land mit einer weiteren Herabstufung. Der Ausblick für das Rating sei "negativ".
Ohne tiefgreifende wirtschaftliche Reformen oder weitere Schuldenerleichterungen könne das Land seine Verpflichtungen nicht erfüllen, so S&P. Die langen Verhandlungen der griechischen Regierung mit ihren Kreditgebern hätten die Unsicherheit erhöht. Nach Einschätzung von S&P ist die griechische Wirtschaft in den vergangenen sechs Monaten um ein Prozent geschrumpft. Die Bedingungen würden sich noch weiter verschlechtern, falls die Gespräche mit den Kreditgebern nicht bald abgeschlossen werden.
Laut S&P würde ein Kreditausfall gegenüber einem öffentlichen Geldgeber nicht automatisch als Selectiv Defalt (SD/teilweiser Kreditausfall) gewertet. Dies gelte nur bei einem Ausfall gegenüber einem privaten Gläubiger. Derzeit liegt der größte Teil der Schulden bei der Eurozone, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Die neue griechische Regierung hat sich gegen einen neuen Schuldenschnitt bei privaten Gläubigern ausgesprochen. Allerdings könnte ein Ausfall öffentlicher Kredite zu weiteren Herabstufungen führen, so S&P.
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LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX)
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