Ron Paul sicher: Negativzinsen in den USA werden kommen
Die US-Notenbank Federal Reserve steht wegen ihrer Zinspolitik genau unter Beobachtung. Geht es nach US-Präsident Trump, sollten die Währungshüter die Leitzinsen so schnell wie möglich auf null oder in den Negativbereich senken. Ron Paul hält dieses Szenario für durchaus realistisch.
• Ron Paul glaubt an Negativzinsen in den USA
• Fed wird sich der Währungspolitik kaum entziehen können
• Sorge um riesige Blase am Anleihenmarkt
Als die Europäische Zentralbank EZB in der vergangenen Woche erneut an der Zinsschraube drehte, zeigte sich US-Präsident Donald Trump wenig begeistert. Während die Europäer dafür bezahlt würden, sich Geld zu leihen, müssten die US-Amerikaner Zinsen zahlen, wetterte er auf Twitter.
European Central Bank, acting quickly, Cuts Rates 10 Basis Points. They are trying, and succeeding, in depreciating the Euro against the VERY strong Dollar, hurting U.S. exports.... And the Fed sits, and sits, and sits. They get paid to borrow money, while we are paying interest!
- Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 12, 2019
Die US-Notenbanker würden die Lage von der Seitenlinie beobachten: "Die Fed sitzt aus, und sitzt und sitzt", so Trump weiter. In der Vergangenheit hatte sich der US-Präsident immer wieder mit der Zinspolitik der Federal Reserve unzufrieden gezeigt. Ginge es nach ihm, gebe es auch in den Vereinigten Staaten Nullzinsen - sogar Negativzinsen befürwortete der US-Präsident öffentlich. Noch stemmt sich die Fed gegen die Forderungen von Trump - doch der ehemalige Kongressabgeordnete Ron Paul glaubt, dass sich die Währungshüter dem Zinssog nicht mehr lange entziehen können.
Negativzinsen bald auch in den USA?
Gegenüber CNBC sagte der Politiker, dass die USA in Sachen Niedrigzinsen keine Ausnahme bleiben werden. "Wir werden uns dem Rest anschließen und auf die negativen Zinsen setzen, in der Hoffnung, dass dies die Lösung sein wird", so Paul. Die Federal Reserve sei in diesem Umfeld machtlos und könne gar nicht anders, als sich der Politik anderer Notenbanken anzuschließen. All diese quantitativen Lockerungsmaßnahmen der Währungshüter führten zu massiver Inflation. "Und jedes Mal, wenn die Zinssätze unter das Marktniveau gesenkt und neue Kredite geschaffen werden, ist das eine Blase."
Anleihenblase vor dem Platzen
Dabei verwies er auf die Lage am Anleihenmarkt: "Wir hatten noch nie so viele Währungen mit negativen Zinssätzen. Anleihen im Wert von 17 Billionen US-Dollar weisen negative Zinssätze auf. Das hat es noch nie zuvor gegeben. Und das ist eine Blase. Wir befinden uns in der größten Anleihenblase der Geschichte und sie wird platzen", warnte er.
Wann es zum Crash am Anleihenmarkt kommt, könne er nicht genau sagen, dass die Blase aber platzen wird, hält Paul für sicher. "Man kennt den genauen Zeitpunkt nicht, aber man weiß, dass es passieren kann. Wie verkauft man denn eine Anleihe, die negative Zinsen zahlt? Wer springt denn da auf oder ab?", fragt der Experte.
Redaktion finanzen.net
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