Fed-Entscheidung geprägt von Inflationsbedenken

19.12.24 09:53 Uhr

Wie vom Markt erwartet, hat die Federal Reserve auf ihrer Dezember-Sitzung die Zinsen um 25 Basisp­unkte gesenkt. Das SEP (Summary of Eco­nomic Projections) ist jedoch ausge­sprochen hawkish und prog­nostiziert für 2025 nur zwei Zins­sen­kungen. Dies deutet auf größere Bede­nken über eine anhal­tende oder wieder auf­flammende Inflation hin.

Die Inflationsprognosen für 2025 wurden von 2,1 % auf 2,5 % nach oben korrigiert.

Die Projektionen für das Wirtschaftswachstum wurden für 2025 geringfügig von 2,0 % auf 2,1 % nach oben revidiert, während sie für den weiteren Prognosehorizont nach unten korrigiert wurden: Das BIP-Wachstum für 2027 wurde von 2,0 % auf 1,9 % gesenkt. Dies deutet darauf hin, dass sich die straffere Geldpolitik noch auf die Wirtschaft durchschlagen muss. 

Die anfängliche Reaktion des Marktes war hawkish, was sich in der Verflachung der Zinsstrukturkurve zeigt.

Die Fed scheint den Inflationsrisiken wieder mehr Bedeutung beizumessen als der Arbeitslosigkeit. Sie bereitet sich auf ein Aussetzen im Januar und möglicherweise eine längere Pause im Jahr 2025 vor, falls der Inflationsdruck anhält und die Wirtschaft robust bleibt.

Sechs Teilnehmer sehen den langfristigen Zinssatz nun bei 3,5 %, im September waren es nur vier und vor zwei Jahren noch keiner. Dies unterstreicht die Ansicht des Ausschusses, dass der „neutrale“ Zinssatz höher ist und dass wir uns in einem strukturell höheren Inflations- und Zinsumfeld befinden.

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Foto: Daniel Siluk © Janus Henderson Investors