Bericht über Zurückfahren der EZB-Anleihekäufe schreckt Märkte auf
Ein Bericht über ein bevorstehendes schrittweises Zurückfahren der Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Märkte aufgeschreckt.
Impulse davon gingen vor allem auf den Euro aus, der von seinen Tagestiefs am Dienstag deutlich zulegte. Die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt unter Berufung auf Notenbank-Vertreter aus der Eurozone, die EZB könnte ihre Anleihekäufe bereits vor dem offiziellen Ende des Ankaufprogramms im März in Schritten von jeweils 10 Milliarden Euro pro Monat reduzieren.
Es gebe einen "informellen Konsens" darüber, dass die Anleihekäufe allmählich auslaufen müssten, sobald ein Ende des Anleihekaufprogramms beschlossene Sache sei, heißt es in dem Bericht weiter. Zugleich schlossen die informierten Personen nicht aus, dass das Anleihekaufprogramm auch über das bislang anvisierte Ende im März kommenden Jahres hinaus in vollem Umfang weitergeführt werden könnte.
Bloomberg zitiert zudem eine Stellungnahme der EZB, wonach der EZB-Rat nicht über solche Themen diskutiert habe. EZB-Pressesprecher Michael Steen verweist auf Twitter auf die jüngste Aussage von EZB-Chef Mario Draghi. Laut Draghi hat der EZB-Rat bei seiner letzten Sitzung nicht über eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms gesprochen.
Die kursierenden Meldungen entbehren nach Aussage der Deutschen Bundesbank jeglicher Grundlage. "Das ist reine Phantasie", sagte Bundesbank-Sprecher Michael Best. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf mehrere Mitglieder des EZB-Rats gemeldet, es gebe einen "informellen Konsens" darüber, dass die EZB ihr Ankaufprogramm in monatlichen Schritten von 10 Milliarden Euro herunterfahren werde, ehe sie es ganz einstelle. Dieses Verfahren wird nach dem Vorbild der US-Notenbank Tapering genannt.
FRANKFURT (Dow Jones)
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