Ferratum: Kupon mit Kleinkrediten

von Thomas Strohm, Euroa am Sonntag

Mit kurzfristigen, kleinen Kosumentenkrediten für Privatleute übers Internet wuchs Ferratum in den jüngsten Jahren stark. Seit Anfang 2015 ist der finnische Finanzdienstleister mit der Aktie börsennotiert und seit Mitte 2015 im SDAX gelistet. Weiteres Wachstum will er nun mit dem Kapital aus einer neuen Anleihe erreichen.

25 Millionen Euro sammelte das Unternehmen im Juni ein, um neue Länder zu erschließen und die Produktpalette im Mobile Banking zu erweitern. Da der Bond derzeit unter pari gehandelt wird, bietet er mit dem Kupon von 4,875 Prozent bei einer Laufzeit bis Mitte 2019 eine attraktive Rendite von 6,41 Prozent. Ferratum kann sich aber nicht nur über Fremdkapital finanzieren, sondern auch via Aktien über Eigenkapital und über Einlagen.

Die Fintechfirma hat eine maltesische, also EU-Banklizenz, und bietet hierzulande Tages- und Festgeld an. Zudem soll die Credit-Bank (FCB) in Frankfurt übernommen werden - damit wäre eine deutsche Banklizenz verbunden. In der FCB soll das erst voriges Jahr gestartete Geschäft mit Kleinkrediten an Unternehmen gebündelt werden.

Die Aktienmehrheit hat mit knapp 58  Prozent der Vorstandschef Jorma ­Jokela. Großaktionär ist zudem die französische Fondsgesellschaft Carmignac Gestion, die aktuell rund sieben Prozent der Anteilscheine hält. Creditreform hat das Rating im Juni um eine Stufe auf "BBB+" angehoben - bei Mittelstands­anleihen, zu denen Ferratum gezählt wird, ist das eher die Ausnahme.