Fraport-Anleihe: Sparkurs gegen die Leere
Das Unternehmen Fraport leidet unter dem massiven Rückgang des Flugverkehrs. Geld kann es sich dennoch beschaffen.
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von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Am Flughafen Frankfurt lässt sich erkennen, wie sehr die Corona-Pandemie Lebensgewohnheiten verändert und erfolgreiche Geschäftsmodelle unter Druck geraten. Die Terminals sind im Vergleich zu früher menschenleer, unzählige am Boden aufgeklebte Markierungen erinnern an die Abstandsregeln. Wenn Schalter geöffnet sind, sitzen die Mitarbeiter hinter Plexiglasscheiben. Viele Läden haben noch geschlossen, weil sich der Betrieb nicht lohnt.
Erhebliche Einbrüche
Die Flugbewegungen sind an Deutschlands wichtigstem Luftfahrtdrehkreuz massiv zurückgegangen, die Zahl der Passagiere sank in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 63 Prozent. Bitter für Fraport: Der Konzern verdient Geld nicht nur mit Start- und Landegebühren, ihm fließen auch umsatzabhängige Mieteinnahmen der im Flughafengelände angesiedelten Geschäfte zu. Erhebliche Einbrüche verzeichnen auch die Auslandsflughäfen, an denen Fraport beteiligt ist.
Dass Reisebeschränkungen unter anderem gegenüber den EU-Staaten mittlerweile aufgehoben wurden, sorgt für etwas Entspannung. Die Erholung dauert dennoch. Die Flughafenbetreibergesellschaft erwartet, dass die Zahl der Fluggäste im Jahr 2023 immer noch um 15 bis 20 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen wird. Im vergangenen Jahr hatte der Flughafen Frankfurt mit 70,5 Millionen Fluggästen einen neuen Höchstwert erreicht.
Fraport-Chef Stefan Schulte rechnet mit einem nachhaltigen Rückgang der Geschäftsreisen, nachdem viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer gute Erfahrungen mit Videokonferenzen gesammelt haben.
Strenger Sparkurs
Der Konzern versichert jedoch, über ausreichend Liquidität zu verfügen, um eine lange Durststrecke durchhalten zu können. Im Juni platzierte er problemlos zwei Anleihen im Gesamtvolumen von 800 Millionen Euro. Der bis 2027 laufende Bond (siehe unten) weist einen Kupon von 2,12 Prozent auf. Zudem drückt Fraport auf die Kostenbremse. So werden zahlreiche Stellen abgebaut. Bis zu 4.000 der insgesamt rund 22.000 Mitarbeiter sollen gehen. Laut Warburg Research erzielt das Unternehmen dadurch Einsparungen von bis zu 130 Millionen Euro jährlich. Auch soll das Controlling verstärkt werden.
Trotz der Sparanstrengungen: Nach Einschätzung von Warburg Research entgehen dem Konzern bis zum Jahr 2025 rund 1,6 Milliarden Euro an freiem Cashflow, die Nettoverschuldung könne bis zum Jahr 2022 auf über sechs Milliarden Euro steigen. 2019 wies Fraport noch eine Nettoverschuldung von 4,5 Milliarden Euro auf.
Hart getroffen: Das Unternehmen verzichtet auf ein Rating. Trotz der Ungewissheit, wie schnell sich das Geschäft erholen wird, konnte Fraport problemlos zwei Bonds platzieren. Zur Beimischung geeignet.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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13.11.2024 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.11.2024 | Fraport Kaufen | DZ BANK | |
08.11.2024 | Fraport Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
07.11.2024 | Fraport Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
06.11.2024 | Fraport Sell | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.11.2024 | Fraport Kaufen | DZ BANK | |
08.11.2024 | Fraport Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
05.11.2024 | Fraport Buy | Warburg Research | |
05.11.2024 | Fraport Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
17.10.2024 | Fraport Buy | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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13.11.2024 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. | |
07.11.2024 | Fraport Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
05.11.2024 | Fraport Neutral | UBS AG | |
05.11.2024 | Fraport Hold | Jefferies & Company Inc. | |
05.11.2024 | Fraport Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.11.2024 | Fraport Sell | Deutsche Bank AG | |
12.07.2024 | Fraport Sell | Deutsche Bank AG | |
11.07.2024 | Fraport Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
13.06.2024 | Fraport Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
11.06.2024 | Fraport Sell | Deutsche Bank AG |
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