Anleihen auf Griechenland: Machtwechsel sorgt für Allzeittief
Griechenlands Anleihe-Renditen sind wegen der neuen Regierung deutlich gesunken. Potenzial ist nicht mehr zu erwarten.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen ist Anfang der Woche auf das Allzeittief von 2,01 Prozent gesunken. Zuvor hatte die konservative Nea Dimokratia unter Kyriakos Mitsotakis bei der Parlamentswahl die absolute Mehrheit der Sitze gewonnen.
Der wirtschaftsliberale neue Ministerpräsident Mitsotakis, der am Montag als Nachfolger des Linken Alexis Tsipras vereidigt wurde, hat im Wahlkampf mit Steuersenkungen, Strukturreformen und Privatisierungen geworben. Aktien- und Anleihekurse stiegen wegen seines erwarteten Sieges schon vor der Wahl deutlich. Im Lauf der Woche setzten Gewinnmitnahmen ein. Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen lag am Freitagmorgen bei 2,29 Prozent.
Viele ungelöste Probleme
Analysten der Danske Bank halten es für möglich, dass sich die Rendite griechischer Bonds in den nächsten Monaten jener von zehnjährigen italienischen Papieren annähern könnte. Im von Links- und Rechtspopulisten regierten Italien liegt die Rendite bei 1,69 Prozent. Allerdings trägt Italien von S & P ein "BBB", Griechenland nur ein "B+". Die neue Regierung in Athen hat viele ungelöste Probleme. Ihren Vorstoß, die Sparziele aufzuweichen, haben die Eurofinanzminister bereits abgelehnt.
Wer Mitte März nach Empfehlung von €uro am Sonntag die zehnjährige griechische Staatsanleihe (ISIN: GR 012 403 569 3) gekauft hat, kann sich über einen Ertrag aus Kursgewinn und anteiligem Kupon von rund 15 Prozent freuen. Anleger sollten überlegen, zumindest einen Teil des Gewinns mitzunehmen.
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