Euro am Sonntag-Anleihecheck

Anleihe auf Best in Parking: Parkplatz mit Zins

14.11.18 17:30 Uhr

Anleihe auf Best in Parking: Parkplatz mit Zins | finanzen.net

Das österreichische Unternehmen Best in Parking will weiter wachsen. Planbare Mittelzuflüsse sprechen für einen Einstieg.

von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Parkplätze sind in größeren Städten ein zunehmend knappes Gut. Die Suche kostet Autofahrer nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Parkhäuser sind da eine gute Alternative, allerdings ist ihre Nutzung nicht gerade billig. Wer etwa sein Fahrzeug zentral in Wien im Parkhaus Robert-Stolz-Platz für eine Stunde abstellt, bezahlt 3,80 Euro. Für 24 Stunden erhebt der Betreiber Best in Parking 38 Euro.

Firma in Familienhand

Das Unternehmen bietet an 147 Standorten über 65.000 Stellplätze für Fahrzeuge an - überwiegend in Österreich und Italien, aber auch in der Schweiz, in Kroatien und der Slowakei. Die Firma ist zu 100 Prozent in der Hand der medienscheuen Familie Breiteneder. Johann Breiteneder senior startete die Firma 1976 mit einer Garage unter der Wiener Staatsoper.

Bis heute gelten die Parkhäuser im Zentrum der österreichischen Hauptstadt als lukrativster Teil des Konzerns. Im vergangenen Jahr setzte Best in Parking insgesamt 61,8 Millionen Euro um. Dabei erzielte die Holding einen Konzernjahresüberschuss in Höhe von 29,9 Millionen Euro. Der Gewinn fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr.



Den Wachstumspfad will das Unternehmen weiter verfolgen. Zukunftsfantasie eröffnet unter anderem die E-Mobilität. Derzeit werden Stellplätze zu Ladestationen ausgebaut. An über 15 Standorten ist das Aufladen bereits möglich, so Vorstand ­Johann Breiteneder junior. Auch das Bezahlen per Smartphone ist neuerdings an mehreren Standorten möglich.

Best in Parking betreibt nicht nur die Stellplätze, sondern konzipiert und finanziert sie auch: ein relativ kapitalintensives Geschäft, denn Innenstadtlagen sind teuer. Die dazu notwendigen Mittel beschafft sich Best in Parking unter anderem durch die Emission von Anleihen. Das im Sommer aufgelegte Papier weist ein Volumen in Höhe von 50 Millionen Euro auf, die Laufzeit endet im Juli 2028.

Attraktiver Risikoaufschlag

Michael Gollits, Manager des OVID Infra­structure High Yield Income Fund, hat die Anleihe in sein Portfolio aufgenommen: "Gemessen an anderen Unternehmen mit einem vergleichbaren Immobilienprofil, bietet der Bonds einen attraktiven Risikoaufschlag." Für den Kauf sprechen seiner Meinung nach auch planbare und stabile Barmittelzuflüsse. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 524 Millionen Euro.

Die Anleihe besitzt kein Rating. Das Unternehmen sieht dazu auf Anfrage keine Notwendigkeit. Man schätze die Bonität selbst jedoch mit "positiv ausreichend" beziehungsweise mit Invest­ment Grade ein.

Überschaubares Risiko

Der Bond weist gegenüber der entsprechenden Bundesanleihe einen attraktiven Renditeaufschlag auf. Einen Zahlungsausfall müssen Anleger aktuell nicht befürchten.
ISIN: AT0000A21LA8






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