Anleihe auf RWE: Kupon mit mehr als Kohle
Das Unternehmen kämpft mit dem Image des schmutzigen Konzerns, ist allerdings bald auch einer der größten Ökostrom-Produzenten in Europa.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Der gerichtlich verfügte vorläufige Rodungsstopp im Hambacher Forst hat die RWE-Aktien massiv unter Druck gesetzt. Analysten senkten reihenweise die Kursziele, einige revidierten ihre Kaufempfehlungen für die Dividendentitel des Konzerns. Auch die Hybridanleihen von RWE büßten ein, bei Weitem aber nicht so stark wie die Aktien.
Die Manager rechnen ab 2019 mit jährlichen Belastungen für den Gewinn (Ebitda) in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrags. Die Bagger im Tagebau Hambach stehen schon in Sichtweite des Forsts. Wenn sie nach und nach zum Stehen kommen, können die angeschlossenen Kraftwerke nicht mehr mit Braunkohle beliefert werden. Bis zur endgültigen Entscheidung der Gerichte, ob der Forst gerodet werden darf oder nicht, wird es dauern. Von Ende 2020 ist bei RWE die Rede.
Der Essener Konzern ist einer der größten Kohleverstromer und einer der größten Emittenten von klimaschädlichem Kohlendioxid in Europa. Allerdings hat sich RWE mit Eon auf einen umfangreichen Tausch von Geschäftsaktivitäten geeinigt. Eon übernimmt die RWE-Tochter Innogy und gibt das Geschäft mit erneuerbaren Energien an RWE ab - wodurch RWE zu einem der größten Produzenten für Ökostrom in Europa wird. Der Abschluss der Transaktion wird bis Ende 2019 erwartet.
Keine Sorgen um den Zins
Die Dividende für Stamm- und Vorzugsaktien ist trotz allem kaum in Gefahr. Das ist wichtig für die Hybridanleihen, deren Zinszahlung ausgesetzt werden könnte. Der Zins müsste jedoch nachgezahlt werden, sobald Aktionäre eine Gewinnausschüttung bekommen. Wegen tiefroter Zahlen haben Besitzer der im DAX enthaltenen RWE-Stammaktien zwar 2016 und 2017 keine Ausschüttung erhalten, für die Vorzugsaktien gab es aber eine Dividende. Die Kuponzahlungen für die Hybridanleihen waren deshalb selbst in dieser Zeit nicht gefährdet.
Bei der Rückzahlung von Hybridbonds durch RWE gab es ungeachtet des schwierigen Umfelds in den vergangenen Jahren ebenfalls keine bösen Überraschungen für die Gläubiger. RWE kündigte mehrere Papiere zum erstmöglichen Termin, so wie es bei derlei Anleihen von den großen Investoren erwartet wird. Neben zwei Hybridanleihen in Euro sind nur noch zwei solcher Papiere in Dollar sowie in britischen Pfund in Umlauf.
Bei einer Pleite wären Hybridanleihen nachrangig gegenüber anderen Schulden, die Anleger müssten ihr Kapital wohl komplett abschreiben. Damit ist bei RWE trotz aktueller Gewinneinbußen und Imageproblemen aber nicht zu rechnen.
Nachrangiger Bond
Fazit: Kündigt RWE das Papier 2025, winkt bis dahin eine Rendite von 3,5 Prozent pro Jahr. Bleibt die Kündigung wider Erwarten doch aus, würde aus dem fixen Zinssatz ein variabler Kupon.
ISIN: XS1219499032
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