Baader Bond Markets-Kolumne Klaus Stopp

Der ganz große Druck in Sachen Hellas ist erst mal weg

07.04.10 10:37 Uhr

Der ganz große Druck in Sachen Hellas ist erst mal weg | finanzen.net

In Sachen griechischer Schuldenkrise gibt es vorsichtige Entwarnung.

Nachdem sich die Euro-Zone geeinigt hatte, den IWF in ein Rettungspaket für Hellas mit ein zu binden, ist der ganz große Druck, den Athens Schuldenkrise verursacht hat, gewichen. Die Spreads, also der Risikoaufschlag gegenüber Titeln mit bester Bonität, von griechischen Staatsanleihen und den Titeln anderer Euro-Peripherieländer haben sich ermäßigt. Griechenland nutzte die verbesserte Stimmung zur Emission einer siebenjährigen Staatsanleihe mit einem Volumen von Mrd. Euro, die mit 6% rentiert. Die Nachfrage lag bei 7 Mrd. Euro. Damit lag die Überzeichnung mit 2 Mrd. etwas schwächer als bei der Emission einer zehnjährigen Benchmark-Anleihe Anfang März.

SAP mit glänzendem Debüt

Am Markt für Corporate Bonds stand in dieser Handelswoche das Debüt der Walldorfer Softwareschmiede SAP AG im Fokus. Das größte europäische Softwareunternehmen emittierte erstmals Bonds am Anleihemarkt. Dabei war das Interesse von Investoren war so groß, dass die beiden Tranchen achtfach überzeichnet waren, obwohl SAP von keinem der großen Ratingagenturen mit einer Bonitätsnote ausgestattet ist. Das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit des Unternehmens ist bei den Anlegern offenbar so groß, dass sich der Softwarehersteller die millionenteuren Ratings der Agenturen hat sparen können. Je Tranche sammelte SAP 500 Mio. Euro ein.

Die Kupons der zwei Anleihen mit Laufzeiten bis 2014 und 2017 betragen 2,5% und 3,5%. Dies ist deutlich weniger, als mancher der von der Schuldenkrise gebeutelten PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) dieser Tage am Kapitalmarkt für neue Anleihen zahlen muss.

Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de

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