DAX: Die Stimmung ist längst gekippt
Nach der ersten Runde der Wahl in Frankreich und dem Sieg von Macron gelingt dem DAX ein Kurssprung - auch ein Resultat der zuvor verängstigten Stimmung.
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
Seit Anfang März kommen die großen Indizes nicht mehr so recht voran. Der DAX hat noch einen Ausbruchversuch auf ein neues Jahreshoch probiert, wurde aber prompt zurückgepfiffen. Der Dow Jones, der im Vorfeld besser gelaufen war, hat hingegen direkt den Rückwärtsgang eingelegt. Damit läuft im Prinzip seit acht Wochen eine Konsolidierung, die in Relation zu den vorherigen Kursgewinnen als moderat eingestuft werden kann. Die Frage ist, ob das so bleibt, oder ob der Prozess mit einem kleinen Ausverkauf abgeschlossen wird.
Gewaltige Rally
Als Startschuss der jüngsten Rally kann die Trump-Wahl Anfang November angesehen werden. Der Dow Jones Index hat im Anschluss bis zum bisherigen Jahreshoch 2017 rund 18 % zugelegt. Der DAX brauchte etwas länger, um in die Gänge zu kommen, im Dezember fiel dann aber der Startschuss für eine Kurssteigerung in derselben Höhe. Gemessen am Zeitraum der Rally ist das ein höchst stattlicher Zuwachs, der die Bewertung kräftig erhöht hat. Denn nach aktuellen Analystenprognosen wachsen die Unternehmensgewinne dies- wie jenseits des Atlantiks im laufenden Jahr durchschnittlich im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich und halten so mit den Kurssteigerungen nicht Schritt.
Stimmungsindikatoren sind gekippt
Eine Konsolidierung war daher überfällig, sie fällt bislang aber moderat aus. Vom Jahreshoch hat der DAX in der Spitze lediglich 3 % eingebüßt, der Dow Jones kommt auf 3,6 %. Und doch hat dieser Prozess die Stimmung beeinflusst. In der Umfrage der American Association of Individual Investors ist das Bullenlager seitdem fast kontinuierlich in der Minderheit, zuletzt betrug der Abstand zu den Bären rund 10 Prozentpunkte. Und auch der Börse Frankfurt Sentiment Index zeigt eine eher verhaltene Stimmung. Dass den Anlegern noch Euphorie ausgetrieben werden müsste, ist daraus in jedem Fall nicht ablesbar.
Fazit zum DAX
Angesichts der aufgelaufenen hohen Gewinne in kurzer Zeit gibt es weiteres Korrekturpotenzial. Das verhaltene Anlegersentiment deutet aber daraufhin, dass die Wankelmütigen in den letzten Wochen tendenziell bereits ausgestiegen sind. Zusammen mit den guten Konjunkturperspektiven sehen wir gute Chancen, dass der Markt in den nächsten Wochen wieder nach oben dreht. Den für die Märkte positiven Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl sehen wir hingegen noch nicht als nachhaltigen Wendepunkt an.
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